CLIMATE RECON 2050 – EU-interner Austausch zur Bewusstseinsbildung und Aufbau von Kapazitäten für langfristige Klimastrategien

Das Projekt ist abgeschlossen. Langfristige Klimastrategien für 2050 sind ein zentraler Diskussionsstrang in der Europäischen Union (EU). Im Rahmen des Pariser Abkommens mussten alle EU-Mitgliedstaaten ihre eigenen nationalen Strategien entwickeln, allerdings mit wenig zentraler Orientierung und ohne übergreifende Struktur für die Zusammenarbeit. Um diese nationalen Prozesse zu unterstützen, hat das Projekt „Climate Recon 2050“ eine Plattform für den Dialog zwischen Experten aus Politik und Wissenschaft geschaffen. Ziel der Plattform war es, gemeinsame Herausforderungen und bewährte Verfahren zu identifizieren, um eine effektive nationale Planung für 2050 durch gegenseitiges Lernen zu unterstützen.

Climate Recon brachte politische Entscheidungsträger und technische Experten aus den EU-Mitgliedstaaten mit einem übergeordneten Ziel zusammen: Nationale langfristige Klimaplanung und die Umsetzung nationaler langfristiger Klimastrategien (LTCSs) zu unterstützen und gleichzeitig zur Harmonisierung des langfristigen Klimastrategien beizutragen durch Maßnahmen in der gesamten EU.

Ziel des Projekts war es, Dialogworkshops für Regierungsexperten zu organisieren, gezielte vergleichende Analysen ausgewählter nationaler LTCS in den Zielregionen des Projekts durchzuführen, Möglichkeiten zur Zusammenarbeit zwischen relevanten Interessengruppen durch die Organisation regionaler Seminare in den Zielregionen zu schaffen und für diese Themen Öffentlichkeitsarbeit zu machen.

Das Projekt wurde vom Ecologic Institut geleitet und in Zusammenarbeit mit acht Partnern durchgeführt. Diese repräsentierten Forschungsorganisationen, Expert*innen für Klimapolitik und Modellierer*innen aus verschiedenen Ländern Europas (Polen, Frankreich, Italien, Dänemark, Ungarn).

Klimapolitik Klimastrategien und -pläne

Beitragsbild

Infos zum Projekt

Länder:

Deutschland, Estland, Frankreich, Italien, Polen, Tschechische Republik

Dauer des Projekts:

11/17 - 10/19

Zielgruppen:

-

Fördersumme:

377.901,00 €

Kontakt

Kontakt:

Matthias Duwe

Durchführende Organisationen:
Partner:
  • DTU Management Engineering, Technical University of Denmark
  • ENEA (Agenzia Nazionale per le Nuove Tecnologie, l'Energia e lo Sviluppo Economico Sostenibile)
  • Energiaklub Climate Policy Institute and Applied Communications Association (Energiaklub)
  • Fraunhofer Institute for Systems and Innovation Research ISI
  • Iddri (Institut du développement durable et des relations internationales)
  • Institute for Applied Ecology
  • négaWatt
  • WiseEuropa - Foundation Warsaw Institute for Economic and European Studies

Hintergrund

Trotz bestehender politischer Verpflichtungen (z. B. Pariser Abkommen, Energieunion) hatte bis 2017 nur eine Minderheit der EU-Mitgliedstaaten eine robuste langfristige Klimastrategie formuliert – und die Bestehenden unterschieden sich in Umfang und Detaillierungsgrad. Das Projekt zielte darauf ab, eine Lücke in der Landschaft bestehender politisch-technischer Prozesse zu schließen und nationale Planungsprozesse zu unterstützen. 

Projekttreffen in Berlin im April 2018. Foto: Climate Recon

Projekt

Das Projekt bestand aus einer Reihe von parallelen Workshops, die politische Entscheidungsträger*innen und Modellierungsexpert*innen aus ganz Europa zusammenbrachten und es den beiden Gruppen ermöglichten, Erfahrungen und bewährte Verfahren innerhalb und zwischen den Gruppen bei Workshops in Berlin, Warschau, Kopenhagen, Rom, Paris und Brüssel auszutauschen. 
 
Als Kerngruppe von Mitgliedstaaten erhielt das Projekt Unterstützung von der Tschechischen Republik, Estland, Frankreich, Italien, Polen und Deutschland. Darüber hinaus organisierte das Projekt eine Reihe von Veranstaltungen, Webseminaren und Veröffentlichungen, die darauf abzielten, Erkenntnisse aus den beiden Foren einem breiteren Publikum vorzustellen, aber auch interessierten Interessenvertretern, die nicht direkt am Projekt beteiligt waren, wurde es ermöglicht, Beiträge in das laufende Projekt einzubringen. 

Climate Recon 2050Climate Recon 2050

Als Kerngruppe der Mitgliedstaaten wird das Projekt von der Tschechischen Republik, Estland, Frankreich, Italien, Polen und Deutschland unterstützt. Das Projekt wird außerdem zu einer Reihe von Verbreitungsereignissen, Webseminaren und Publikationen führen, die darauf abzielen, Erkenntnisse aus den beiden Foren einem breiteren Publikum zu präsentieren, aber auch interessierten Akteuren, die nicht direkt am Projekt beteiligt sind, die Möglichkeit zu geben, Inputs in die laufenden Diskussionen zu geben.

Ergebnisse

  • Breite Erfahrungsbasis: Fast die Hälfte der EU-Mitgliedstaaten hat in den letzten zehn Jahren bereits nationale langfristige Klimastrategien (LTCS) entwickelt. Mit dem Pariser Abkommen und seinen Zielen als Impuls begannen einige Länder, bestehende Strategien für eine Aktualisierung im Jahr 2020 zu überprüfen und begannen, bis 2050 oder früher Netto-Null-Treibhausgasemissionen (THG) anzustreben. Für viele Verfahrenselemente gab es bewährte Verfahren, auf die zurückgegriffen werden konnten – einschließlich politischer Rahmenbedingungen und Methoden zur Einbeziehung von Interessengruppen. 
  • Große Vielfalt der nationalen Strategien: Die bestehenden Strategien unterschieden sich in vielerlei Hinsicht, darunter Inhalt, Detaillierungsgrad einzelner Maßnahmen, politische Eigenverantwortung und Rechtsform. Diese Vielfalt verringerte die Vergleichbarkeit. Darüber hinaus lieferten einige Strategien nicht die wesentlichen Elemente, die für die Bewältigung der Netto-Null-Transformation erforderlich sind. Dementsprechend konnten sie der politischen Zielerreichung eigentlich nicht dienlich sein. Das Fehlen eines gemeinsamen Orientierungsrahmens und die geringe Vergleichbarkeit stellten Hindernisse für eine effektive Strategieentwicklung dar. Ohne die länderspezifischen Gegebenheiten aus den Augen zu verlieren, war ein höheres Maß an strategischer Ausrichtung erforderlich – z.B. in Form einer gemeinsamen Faktenbasis oder in Bezug auf technologische Annahmen und Optionen. 
  • Gemeinsame Herausforderungen: Ähnliche Probleme tauchten in der gesamten EU sowohl in der Politikgestaltung als auch auf technischer Ebene auf. Dazu gehörten Verbindungen zwischen der EU und den nationalen Ebenen sowie die Kohärenz zwischen kurz- und langfristiger Politikgestaltung – d. h. zwischen den nationalen Energie- und Klimaplänen (NECP) von 2030 und den LTCS von 2050 – um kohlenstoffintensive Lock-ins zu vermeiden sowie wirtschaftlichen und sozialer Umbruch.

Weiteres zum Projekt

www.ecologic.eu/de

Hier finden Sie ein kurzes Dokument, in dem die wichtigsten Ergebnisse erläutert werden. 
 
Eine Ressourcenbibliothek mit Projektergebnissen finden Sie hier

Letzte Aktualisierung: April 2024

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