Internationales Kooperationsforum „Clean Heat“

Das Projekt ist abgeschlossen. Das Projekt hat erfolgreich zur Transformation des Heizungssektors in Polen und darüber hinaus beigetragen – auf politischer Ebene und vor Ort in Polen. Es trug mit Fachwissen, Analysen und Daten zu politischen Prozessen in Polen und Brüssel bei – durch den Austausch mit internationalen Expert*innen, durch die Erstellung eines Fahrplans für die Nutzung sauberer Energie in Städten und durch den Aufbau von Wissen und Kapazitäten auf nationaler und kommunaler Ebene.

Energiearmut Energieeffizienz Energiepolitik Energiewende und klimaneutrale Gebäude Erneuerbare Energien

Beitragsbild

Infos zum Projekt

Länder:

Polen

Dauer des Projekts:

11/17 - 08/21

Zielgruppen:

-

Fördersumme:

516.607,75 €

Kontakt

Kontakt:

Aleksandra Przygoda

Durchführende Organisationen:
E-Mail:

-

Partner:
-

Hintergrund

Der Heizungssektor ist eine der Hauptquellen für CO2-Emissionen in Polen und trägt stark zur Luftverschmutzung bei. In Polen befinden sich 33 der 50 am stärksten verschmutzten Städte Europas. Der Wärmesektor ist stark von Kohlenutzung abhängig. Der Kohleausstieg ist ein gesellschaftlich schwieriges Thema und es fehlte bislang an Geld für nachhaltigere Alternativen.

Foto: International Cooperation Forum „Clean Heat“

Inhalte und Maßnahmen

Um die Transformation des polnischen Heizungssektors zu unterstützen, entwickelte das Projekt Konzepte für emissionsarme Heizungsmodernisierungsstrategien. Das Projekt brachte Unternehmen und internationale Expert*innen zusammen und nutzte die besten Erfahrungen aus Europa. Die Grundannahme des Projekts war, dass der polnische Modernisierungsplan zu den Energie- und Klimazielen Polens im Jahr 2030 beitragen und die Luftverschmutzung erheblich reduzieren müsse. Aus dem Projekt resultierende Konzepte und Analysen trugen zur Erstellung des Energie- und Klimaplans für Polen bei. Einerseits analysierte Forum Energii die Möglichkeit, den Anteil erneuerbarer Energien im Wärmesektor zu erhöhen. Andererseits legte das Projekt auch den Grundstein für eine weitere Verbesserung der Energieeffizienz bei der Erzeugung und Übertragung im Wärmesektor. Des Weiteren analysierte das Projekt die Wirtschaftlichkeit und Effizienz von Heizsystemen. Möglichkeiten der Elektrifizierung der Heizung von Haushalten in Kombination mit der Entwicklung erneuerbarer Energien im Stromsektor wurden entwickelt. Durch das Projekt konnte Forum Energii zeigen, wie Fernwärme und Haushaltswärme klimaneutral werden können.

Ergebnisse

  • Die Ergebnisse der Projektanalysen wurden in den Vorschlag der Clean Heat Strategy des polnischen Klimaministeriums im Jahr 2020 aufgenommen. Dank der Analysen des Projekts hat die nationale Energiepolitik darüber hinaus Ziele zur Abkehr von Kohle in Haushalten bis 2030 verankert. Gleichzeitig konnte die Bedeutung von Energieeffizienz in Gebäuden geschärft werden. Durch die Bereitstellung der erforderlichen Daten unterstützte das Projekt auch den Nationalen Umweltschutzfonds bei der Vorbereitung eines Programms zur Finanzierung der Dekarbonisierung kleiner Fernwärmesysteme.
  • Das Projekt entwickelte eine Anti-Smog-Roadmap für die polnische Stadt Żywiec, wo traditionell mehr als 80 % der Heizenergie aus Kohle stammt. Die Roadmap adressiert gemeinsame Herausforderungen für mittelgroße polnische Städte: Hohe Wärmekosten aus dem Fernwärmesystem, eine unzureichende Kohleausstiegsstrategie, ineffektive Thermomodernisierung und eine hohe Umweltverschmutzung. Das Projekt zeichnete konkrete Maßnahmen auf, die Żywiec helfen werden, Mittel für die Modernisierung des Heizsystems zu erhalten und letztendlich die städtische Lebensqualität zu verbessern. Die Roadmap zeigt einen Prioritätenkatalog von Maßnahmen und deren Kosten auf und identifiziert die wichtigsten Interessengruppen. Sehen Sie, wie die Direktorin des Forum Energii, Dr. Joanna Mackowiak-Pandera, ihre Arbeit in Żywiec erklärt.
  • In ihrem Bericht The District Heating Company of the Future berechnete Forum Energii, dass 67 % der Wärmeenergie kleiner Fernwärmesysteme aus erneuerbaren Energiequellen stammen können, wenn ineffiziente Fernwärmesysteme modernisiert und Kohlekessel durch getrennt versorgende Wärmepumpen ersetzt würden, während gleichzeitig 73 % der gesamten Heizenergieeinsparungen durch gut gedämmte Gebäude und durch auf Niedertemperatur-Microgrids umgestellte Fernwärmenetze erreicht werden können. Dies würde jährlich 1 Milliarde PLN. Letztendlich würde ein Haushalt, der in einem modernisierten Gebäude arbeitet, das von einer emissionsfreien Wärmequelle betrieben wird, 60 % (2.000 PLN pro Jahr) weniger für Wärme zahlen als Haushalte in nicht isolierten Gebäuden, die von ineffizienten Heizsystemen betrieben werden.
  • Das Projekt hatte auch Auswirkungen auf die Gesetzgebung der EU-Kommission: Es wurde als gutes Beispiel im RES 3 – Vorschlag für eine Richtlinie zur Förderung von Energien aus erneuerbaren Quellen erwähnt und beeinflusste die Diskussion der EU- Renovation Wave positiv: Durch die beispielhafte Ausarbeitung des Konzepts in praktische Lösungen für Mitgliedstaaten.

Letzte Aktualisierung: März 2024

Erfolgsgeschichten

Ein Hauch von frischer Luft

„Clean Heat“ entwickelte eine Strategie, um die Luftverschmutzung in Polen zu reduzieren. Dabei erzielte das Team von Forum Energii nicht nur auf nationaler, sondern auch auf lokaler Ebene nachhaltige Ergebnisse: Die durchgeführten Analysen wurden 2020 vom polnischen Klimaministerium veröffentlicht und trugen maßgeblich zur Entscheidung bei, die Nutzung von Kohle in Städten bis 2030 und in Dörfern bis 2040 zu beenden.

Klare Luft in Polen

Studien, Berichte, aber auch intensive Diskussionen des EUKI-Projekts „Forum Energii“ mit Interessenvertreter*innen trugen dazu bei, dass die Idee, die Kohleverbrennung in häuslichen Heizsystemen bis 2030 zu stoppen, als Priorität auf der politischen Agenda in Polen landete. Dazu haben in der COVID-19 Krisenzeit auch 13 Webinare mit über 1400 Teilnehmenden beigetragen.

Weichen gestellt

Das polnische Klimaministerium bildete ein Team, das die „heat transition strategy“ („Wärmeübergangsstrategie“) erarbeitete. Das EUKI Projekt „Clean Heat“ vom Forum Energii war mit einer Person ständig in diesem Team vertreten und konnte maßgeblich an der Strategie mitarbeiten. Das Konzept sieht u.a. vor, dass bis 2030 rund 1,5 Millionen Wärmepumpen als erneuerbare Energiequelle für die Erzeugung von Wärme installiert werden sollen.

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