Vertikaler Workshop zu Klimabildung in Schulen

„Erziehung zum Klimaschutz darf kein Zufall sein.“ Diese Aussage des BEACON-Partners Václav Šebek von SEVEn fasst das Ziel des vertikalen Workshops zusammen, der am 22. und 23. Januar im tschechischen Prag im Rahmen der BEACON-Projekts stattfand. Die von den BEACON-Partnern Navigant, UfU und SEVEn ausgerichtete Veranstaltung brachte Schulleiter*innen, Lehrer*innen und Bürgermeister*innen mit Vertreter*innen der tschechischen Ministerien für Umwelt, Bildung und Regionalentwicklung sowie des Nationalen Pädagogischen Instituts zusammen.

Veröffentlicht: 30. Januar 2020
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Der Workshop zur vertikalen Integration diente als Plattform, um Akteure der kommunalen Ebene zu informieren und mit politischen Entscheider*innen in den nationalen Ministerien in Kontakt zu bringen. Gemeinsam haben die Teilnehmenden gezielt nach Sektoren gesucht, in denen Handlungsbedarf besteht und der nächste konkrete Schritt getan werden muss, um eine Verbesserung der Klimabildung zu erreichen. So sollen beispielsweise Methoden und Erkenntnisse aus den tschechischen BEACON-Schulen in die Überarbeitung der landesweiten Schullehrpläne einfließen, um künftig den Klimaschutz im Unterricht umfassender zu berücksichtigen.

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Der Workshop schaffte einen Austausch zwischen kommunaler und nationaler Ebene. Foto: Ondřej Staněk

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„In dem BEACON-Projekt spiegelt sich die Erkenntnis wider, dass Wissen eines der wirkungsvollsten Instrumente ist, um die Kommunen und die Gesellschaft insgesamt in eine nachhaltige und kohlenstoffneutrale Zukunft zu führen. Dieser Wandel kann nur durch gebildete, gut informierte Bürger herbeigeführt werden“, so Moritz Schäfer von der globalen Energie- und Klimaberatung Navigant. Auf der Grundlage der bislang in den BEACON-Schulen gesammelten Erfahrungen befasste sich der Workshop mit folgender Frage: Wie können wir gewährleisten, dass jedes Kind in Tschechien über den Klimawandel und die Möglichkeiten, den Klimawandel zu mindern, informiert wird? Um auf diese Frage eine Antwort zu finden, diskutierten die Teilnehmer*innen über die mit potenziellen Maßnahmen verbundenen Anreize und Hindernisse sowie über die derzeitige Situation und mögliche Lösungsansätze.

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Moritz Schäfer von Navigant hob die Bedeutung gut informierter Bürger für den Klimaschutz hervor. Foto: Ondřej Staněk

Dabei wurde deutlich, dass es entscheidend auf die Aktualisierung der landesweiten Lehrpläne ankommt. Da „es der Schule obliegt zu entscheiden, ob die Themen Klimawandel und Klimaschutz behandelt werden“, so Jiří Kulich, Experte für Umweltbildung, „müssen wir diese Themen besser in den [landesweiten] Lehrplänen verankern.“ Diese Einschätzung wurde auch im Zusammenhang mit den übergeordneten Klimaschutzzielen des Landes geäußert. „Zur langfristigen Minderung der CO2-Emissionen müssen die Themen Klimawandel, Klimaschutz und Klimaanpassung in die nationalen Schullehrpläne aufgenommen werden“, erklärte Miroslav Novák vom tschechischen Umweltministerium. Dadurch, dass sowohl kommunale als auch nationale Stakeholder an dem Workshop teilgenommen haben, konnten wichtige Diskussionen zum Thema Klimabildung geführt werden. Die Ergebnisse dieses Austauschs werden das Land voranbringen und dafür sorgen, dass die Klimabildung nicht dem Zufall überlassen bleibt.

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Die Teilnehmenden diskutierten Anreize, Hindernisse und Lösungsansätze. Foto: Ondřej Staněk

Das BEACON-Projekt unterstützt Schulen und Kommunen in den Bereichen Capacity-Building und Vernetzung sowie bei der Erarbeitung von Lehrmaterialien und der Umsetzung von konkreten Klimaschutzmaßnahmen. „Wir haben festgestellt, dass die kommunalen und nationalen Stakeholder ein großes Interesse daran haben, die bislang bestehende Lücke in der vertikalen Kommunikation zwischen den verschiedenen staatlichen Ebenen zu schließen. Deshalb planen wir gerade weitere Workshops zur vertikalen Integration in Portugal, Polen und Bulgarien“, so Sarah Gül von Navigant.

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„Wir haben festgestellt, dass die kommunalen und nationalen Stakeholder ein großes Interesse daran haben, die bislang bestehende Lücke in der vertikalen Kommunikation zwischen den verschiedenen staatlichen Ebenen zu schließen“, sagte Sarah Gül (links). Foto: Ondřej Staněk