Kraft der erneuerbaren Bürgerenergie

Die Bürgerenergie wird immer mehr zu einem aktuellen öffentlichen Thema. Ein EUKI-Projekt mit Friends of the Earth Europe brachte Interessenvertreter zusammen, um die wachsende Bedeutung der Bürgerenergie hervorzuheben und diesen Ansatz in der CEE-Region stärker zu verankern. Drei Tage lang, vom 12. bis 14. November, diskutierten die Teilnehmer darüber, wie man die Kraft der erneuerbaren Bürgerenergie entfesseln kann. Die Veranstaltung fand in Budapest (Ungarn) statt.

Veröffentlicht: 29. November 2019
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Am ersten Tag ging es darum, sich mit den Partnern innerhalb des Projekts zu verbinden, um die Meilensteine und Möglichkeiten der Verbreitung der Ergebnisse zu diskutieren. Darüber hinaus wurden mögliche Ansätze der Zusammenarbeit mit anderen Initiativen ausgearbeitet. Nach dem ersten Tag der internen Projektdiskussionen widmete sich der zweite Tag dem Kapazitätsaufbau mit anderen Organisationen, die sich mit der Förderung der Bürgerenergie befassen. Die Teilnehmer kamen aus Ungarn, Spanien, Österreich, Schottland, Tschechien und Deutschland. Darunter wurden die Initiativen Bürgerenergie und ourpower vorgestellt.

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Informationskampagne zur Bürgerenergie – „Spread the news“. Foto: FoE Europe

Juristischer Input kam von Josh Roberts von RESCoop.eu, einem Anwalt, der sich auf Bestimmungen im Zusammenhang mit Gemeinschaftseigentum an erneuerbaren Energien spezialisiert hat. Herr Roberts führte die Teilnehmer durch die beiden Schlüsselprozesse, die Umsetzung der neuen Richtlinie über erneuerbare Energien auf nationaler Ebene und die Entwicklung nationaler Energie- und Klimapläne (NECPs) durch die nationalen Regierungen. Die Richtlinie über erneuerbare Energien setzt eine neue Richtung für das Eigentum der Menschen an Energie.

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Informationskampagne zur Bürgerenergie – „Know your rights“. Foto: FoE Europe

Am dritten Tag organisierten NSC-FoE Hungary und Friends of the Earth Europe eine öffentliche Konferenz für hauptsächlich ungarische Interessengruppen. Im Mittelpunkt des Forums standen die wichtigsten Herausforderungen und mögliche Lösungen um die Bürgerenergie voranzubringen. Somit wurden die notwendigen Änderungen der nationalen Vorschriften, der politischen Maßnahmen und des Energiemarktes besprochen, um eine stetige Entwicklung der Bürgerenergie in Ungarn und in ganz Europa im Rahmen der EU-Rechtsvorschriften zu gewährleisten. Auf der Teilnehmerliste standen Vertreter des Energieministeriums (ITM), lokale Regierungs- und Gemeindeverbände, Energiebehörden, Energieinstitutionen und -experten, Unternehmensverbände und KMU für erneuerbare Energien, Energieversorger, Energie-NGOs, Prosumer für erneuerbare Energien und (engagierte) Gemeinschaften.

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EUKI Direktor Stefan Bundscherer hält die Eröffnungsrede beim öffentlichen Forum in Budapest. Foto: GIZ / Anna Chmielecka

Referenten berichteten über ihre Erfahrungen mit der Energieversorgung in der Gemeinschaft und gaben konkrete Empfehlungen. Dazu gehörten klare, einschließende, auf den nationalen Kontext zugeschnittene Definitionen, faire Bestimmungen für erneuerbare Bürgerenergie in Förderprogrammen für erneuerbare Energien, einfache und verhältnismäßige Regelungsrahmen für spezifische Aktivitäten wie kollektiven Eigenverbrauch und dem Teilen von Energie sowie eine offene und partizipative nationale Bewertung der Potenziale und Hindernisse für Bürgerenergie als Grundlage um Rahmenbedingungen zu entwickeln.

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Präsentation von Bence Kovács beim öffentlichen Forum in Budapest. Foto: GIZ / Anna Chmielecka

Die besten Praktiken und Empfehlungen der Konferenz werden von der NSC-FoE Hungary und ihren Verbündeten sofort in ihrem Einsatz für die Stärkung der gemeinschaftlichen Energiekonzepte genutzt. Dies wird als eine gute Hilfestellung innerhalb des NECP-Prozesses genutzt werden.