BEACON Toolkit für lokalen Klimaschutz

von Matías Mesa García (FC.ID – FCUL); Co-Autoren: Tobias Bernstein (adelphi), Gil Penha-Lopes (FC.ID – FCUL),

Das EUKI-Projekt BEACON hat ein Toolkit für den Klimaschutz zusammengestellt. Das Climate Change Mitigation Kit (CCM-Kit) dient dazu lokalen Behörden und Kommunen Orientierungshilfen zu geben, damit sie Ideen für Klimaschutzmaßnahmen entwickeln und geeignete Indikatoren zur Evaluierung aufstellen können.

Das CCM-Kit besteht aus drei Teilen: einer Roadmap für den lokalen Klimaschutz, einer Indikatorenliste für den Klimaschutz auf lokaler Ebene sowie einem beigefügten Dokument mit den Guidelines zur Nutzung des Kits.

Veröffentlicht: 29. April 2021
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Alle drei Teile des CCM-Kits für kommunalen Klimaschutz

Roadmap für den lokalen Klimaschutz

Diese Zusammenstellung wissenschaftlicher Kurzdossiers stellt eine umfassende „Roadmap“ für Klimaschutzmaßnahmen auf lokaler Ebene dar und ist für europäische und andere OECD-Länder konzipiert. Es handelt sich dabei um eine Roadmap, die Kommunalverwaltungen bei ihren Klimaschutzbemühungen unterstützt und an die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort angepasst werden kann. Er geht auf die bestehende Diskrepanz ein zwischen dem, was die Wissenschaft vorschlägt und dem, was für die Angestellten bei den Kommunalverwaltungen machbar ist. Darüber hinaus soll sie Verständnis für den sektorübergreifenden Umfang und die Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, fördern. Die Roadmap weist auf bestehende Verbindungen zwischen verschiedenen lokalen Maßnahmen, Projekten und entsprechenden anderen kommunalen Initiativen zum Klimaschutz hin, um so die Belastung der Kommunen zu reduzieren und die Effektivität und Effizienz zu steigern.

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Weitere Informationen

Sie wollen Klimaschutzmaßnahmen in Ihrer Kommune oder Stadt umsetzten und haben Fragen?

Kontaktieren Sie beacon@adelphi.de bei Fragen zur Implementierung des Toolkits.

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Roadmap für den lokalen Klimaschutz

Die folgenden Maßnahmenbereiche werden behandelt: Verwaltung, Bildung und Kommunikation, Landnutzung (Land- und Forstwirtschaft und sonstige Landnutzung), Konsumverhalten, Abfallwirtschaft, Energie, Transport und Mobilität, Raum- und Stadtplanung.
Die gemachten Empfehlungen können in die Kernkompetenzbereiche einer Kommune integriert werden und sind überwiegend in den IPCC-Richtlinien (des Weltklimarats) verankert. Außerdem ist jede Empfehlung mit einem entsprechenden nachhaltigen Entwicklungsziel (SDG) verknüpft. Dadurch kann die jeweilige Kommune in zwei Bereichen gleichzeitig Fortschritte machen – im Klimaschutz und der nachhaltigen Entwicklung.

Die Empfehlungen werden in der gesamten Roadmap anhand von Fall- und Praxisbeispielen konkretisiert und untermauert. Bei den Fallbeispielen wird auf Erfahrungen aus den in ganz Europa umgesetzten Projekten zurückgegriffen, während die Praxisbeispiele allgemeine Anregungen und Tipps für konkrete nächste Schritte liefern.

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nhalt der Roadmap: Ein näherer Blick auf das Thema Abfallwirtschaft

Indikatorenliste für den lokalen Klimaschutz

Zur Messung der umgesetzten Klimaschutzmaßnahmen sind Kennzahlen unentbehrlich. Die gemessenen Werte der durchgeführten Maßnahmen stellen für den oder die Anwender*in eine objektive Messlatte für den erzielten Fortschritt dar. Dies wiederum treibt die Kommunen dazu an ehrgeizigere Ziele zu verfolgen, politische Ziele zu erfüllen, sich für Förderprogramme zu qualifizieren und CCM-Erfolge effektiver zu kommunizieren. Die Indikatorenliste wurde letztendlich dazu entwickelt, um Kommunen bei der Quantifizierung und Messung ihrer Klimaschutzziele zu helfen.

Ganz konkret enthält sie eine Liste von 140 unterschiedlichen Indikatoren, die aus einer Vielzahl von Quellen stammen. Von diesen 140 Indikatoren haben Expert*innen 44 ausgesucht, um sie mit Informationen zu den spezifischen nationalen Fördermöglichkeiten im Rahmen der einzelnen Indikatoren sowie Datenquellen für deren Messung zu ergänzen.

Die Indikatorenliste besteht aus zwei Teilen: einem einfach zu bedienenden Dokument, das einen Überblick über die ausgewählten 44 Indikatoren gibt und wichtige Informationen dazu enthält, und einer größeren Excel-Datenbank mit relevanten Einzelheiten, Links und weiterführenden Informationen, in der auch die übrigen 100 Indikatoren aufgeführt sind. Die ausgewählten Maßnahmenbereiche in der Indikatorenliste entsprechen denen im Leitfaden, wobei jeder Indikator auch unter den Empfehlungen im Leitfaden dargestellt ist. Für konkrete Empfehlungen zu Maßnahmen bietet sich der Leitfaden an.

Zudem sind die Kennzahlen und Indikatoren als Anregung und nicht als Vorschriften gedacht; sie können dem lokalen und nationalen Kontext angepasst und abgeändert werden. Ihre Einbindung und Nützlichkeit sollte im Rahmen des umfassenderen CCM-Kits und der in den Guidelines skizzierten Planungsstufen betrachtet werden.

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Beispielindikatoren aus der Indikatorenliste

Die Guidelines

Der letzte Teil des CCM-Kits besteht aus den „Guidelines“. Darin sind keine neuen Informationen zum Thema Klimaschutz enthalten; sie dienen als Begleitmaterial zur Anwendung des CCM-Kits. Im ersten Abschnitt der Guidelines wird auf den Inhalt, Zweck und die Anwendungsmöglichkeiten des CCM-Kits eingegangen. Dieser Abschnitt ist somit ein guter Ausgangspunkt, wenn man mehr über die Grundlagen und den Nutzen des CCM-Kits wissen möchte.
Der Anwendungsteil der Guidelines ist in vier Schritte unterteilt: Planen, Strukturieren, Gestalten und Umsetzen. Der erste Schritt „Planen“ hilft Kommunen, einen Überblick über ihre derzeitigen Klimaschutzbemühungen zu gewinnen. Anhand der „Strukturierung“ können sie ihre Ideen an den Rahmen des CCM-Kits anpassen. Im dritten Schritt, „Gestalten“, werden Kommunen bei der Gestaltung ihrer nächsten Klimaschutzmaßnahmen angeleitet und auf Grundlage der Roadmap zu neuen Ideen inspiriert. Der letzte Schritt, „Umsetzen“, hilft der Erstellung eines Plans zur Nachverfolgung und dem Monitoring der gewählten Maßnahmen, teilweise anhand der Indikatoren. Dies dient dazu, den langfristigen Erfolg sicherzustellen.

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Die Guidelines helfen bei der Nutzung des CCM-Kits für kommunalen Klimaschutz

Die verschiedenen Sprachversionen wären nicht möglich gewesen ohne die engagierte Unterstützung der BEACON-Projektpartner von:

Centre for Renewable Energy Sources and Saving (CRES), Energy Cities, Energy Cities Romania (OER), FCiências.ID – University of Lisbon, National Trust Ecofund Bulgaria (NTEF), SEVEn, and the Association of Municipalities Polish Network (PNEC)