Lösungen in der Agroforstwirtschaft – Neue Klimahelden

Förderung der Agroforstwirtschaft in den baltischen Ländern. Landwirt*innen erweitern ihr Fachwissen, der Zugang zu Informationen wird erleichtert und Änderungen des rechtlichen und politischen Rahmens werden angestoßen.

CO₂-Entnahme und -Senken Landwirtschaft

Feld und Wiesen Landschaft

Infos zum Projekt

Länder:

Estland, Lettland, Litauen

Dauer des Projekts:

11/23 - 12/25

Zielgruppen:

Nationale Regierungen, Privatsektor, Öffentlichkeit, Öffentlicher Sektor

Fördersumme:

247.000,00 €

Kontakt

Kontakt:

Ieva Budraitė

Durchführende Organisationen:
Partner:
  • Vilnius University

Hintergrund

Die Agroforstwirtschaft ist eine landwirtschaftliche Praxis, bei der Bäume und Sträucher in Ackerbau und Viehzucht integriert werden. Sie kann Treibhausgasemissionen erheblich reduzieren und die Umweltbedingungen verbessern. Das Europäische Parlament hat dieses Potenzial der Agroforstwirtschaft erkannt und fordert eine Förderung dieser nachhaltigen Praxis. Bislang wird in der Europäischen Union nur auf neun Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche Agroforstwirtschaft betrieben. In Ländern wie Estland, Lettland und Litauen wird das agroforstwirtschaftliche Potenzial noch nicht genutzt. Dort gibt es weder gesetzliche Regelungen noch politische Instrumente für ihre Einführung. Zudem fehlt es den Landwirt*innen an Know-how, um sie anzuwenden. Estland und Litauen verfügen bislang über keine agroforstwirtschaftlichen Initiativen, in Lettland gibt es vier Initiativen.

Projekt

Zunächst entwickeln die Projektpartner in Litauen umfassende Leitlinien und einen Vorschlag für ein Gesetzespaket, um die Agroforstwirtschaft als weithin akzeptierte und von der Regierung unterstützte Methode zur Verringerung der Treibhausgasemissionen zu etablieren. Sie vermitteln grundlegendes Know-how zur Agroforstwirtschaft und fördern Verbindungen zwischen Land- und Forstwirtschaft. Weitere Ziele sind Schutz der biologischen Vielfalt, Verhinderung von Waldfragmentierung und Verringerung von Bodenerosion.

Auf einem anerkannt landwirtschaftlichen Betrieb zeigt ein Pilotprojekt die unmittelbaren Vorteile der Agroforstwirtschaft auf und ermöglicht es, Herausforderungen bei der Umsetzung der Agroforstwirtschaft zu identifizieren. Die Projektpartner entwickeln einen umfangreichen Leitfaden, der den Transfer von Know-how von einem Betrieb zum anderen ermöglichen soll. Zudem werden Landwirt*innen, politische Entscheidungsträger*innen und die Öffentlichkeit für die Vorteile und die Umsetzbarkeit der Agroforstwirtschaft sensibilisiert. Die Projektpartner sprechen politische Entscheidungsträger*innen gezielt an, um politische und gesetzliche Veränderungen zu forcieren, die eine breite Einführung agroforstwirtschaftlicher Praktiken unterstützen.

Schließlich werden die Projektergebnisse auf Lettland und Estland übertragen, um dort die Einführung der Agroforstwirtschaft zu fördern.

Letzte Aktualisierung: April 2024