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Dialog zu Klimawandel und Energiepolitik in Estland

Das Projekt ist abgeschlossen. Es unterstützte einen Übergang zu einer ökologischen Energiepolitik. Zu diesem Zweck wurden Dialogprozesse gefördert und Wege aufgezeigt, wie Estland seine Energieversorgung bis 2030 auf erneuerbare Energien umstellen kann, um bis 2050 klimaneutral zu werden. 

Hintergrund

Der Energiesektor Estlands ist in hohem Maße von der Nutzung von Ölschiefer abhängig, mit dem der Strombedarf des Landes zu 70 Prozent gedeckt wird. Dadurch gehört Estland weltweit zu den Ländern mit dem höchsten CO2-Ausstoß (14 Tonnen CO2 pro Kopf) – Tendenz steigend. Gleichzeitig zeichnen sich kaum Ambitionen ab, in den nächsten Jahren den Übergang auf erneuerbare Energien zu vollziehen. 

Das Ende der Ölschieferindustrie würde im Nordosten des Landes zu größeren sozioökonomischen Verwerfungen führen und die Staatseinnahmen sinken lassen. Bis jetzt gab es kaum offene Diskussionen zwischen den Stakeholdern über die Klimapolitik, eine mögliche Energiewende und Lösungen für die absehbaren sozioökonomischen Risiken. 

Projekt

Das Projekt sollte den Dialog über die künftige Energieversorgung des Landes fördern. Dazu wurden 1) die Kapazitäten der NROs gestärkt, 2) eine Diskussionsplattform für NROs, die Allgemeinheit, Lokalregierungen, Unternehmen und Gewerkschaften aufgebaut, 3) Studien durchgeführt, um fehlende Informationen in Bezug auf die derzeitige Klimapolitik zu gewinnen und eine wirtschaftliche Perspektive für den Kreis Ida-Virumaa aufgezeigt, der einseitig auf den Abbau von Ölschiefer setzt, 4) die Öffentlichkeit für den Klimawandel und die Herausforderungen im Energiesektor sensibilisiert. 

Im Rahmen des Projekts wurden Workshops, Runde Tische und eine Informationskampagne . Flankiert wurden diese Maßnahmen durch die Förderung des Dialogs im Internet und in sozialen Netzwerken. 

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Bild: (c) Estonian Green Movement, www.roheline.ee

Ergebnisse

Das Projekt hat es geschafft eine breite gesellschaftliche Debatte über einen gerechten Übergang aus der Schieferölverstromung anzustoßen, die diesen Industriezweig von verschiedenen Seiten unter Druck setzt. Die öffentliche Diskussion zu dem Thema hat erheblich an Breite gewonnen, wodurch die Projektdurchführer*innen und andere NGOs deutlich mehr Raum in den Medien erhalten und als Expert*innen aktiv nachgefragt werden. 

Auch wenn öffentliche Investitionsprojekte zunächst weiterverfolgt werden, lehnen inzwischen wichtige Akteure wie der Bankensektor aufgrund wirtschaftlicher Risiken weitere Investitionen in diesen Sektor ab.  

Für die betroffene Region wurden Analysen zu Beschäftigungswirkungen eines Schieferölausstiegs und eines Umstiegs auf erneuerbare Energien sowie wirtschaftlichen Perspektiven erarbeitet. Diese und der von einer breiten Gruppe von Stakeholdern ausgearbeiteter Just Transition Plan,  liegt nun politischen Entscheidungsträger*innen als wichtige Datengrundlage für zukünftige Entscheidungen vor. 

Projektdaten

Stand: Februar 2023

Länder: Estland

Projektdauer: 09/18 - 12/20

Fördersumme: 324.292 €

Zielgruppen: Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen, Regierungen, Regionale Entscheidungsträger, Städte und Gemeinden, Unternehmen, Zivilgesellschaft

Durchführende Organisation:
Estonian Fund for Nature (ELF)

Projektpartner:
Estonian Environmental Law Center (EELC), Estonian Green Movement (EGM)

Webseite: elfond.ee

Ansprechpartnerin

Frau Kärt Vaarmari

Organisation: Estonian Fund for Nature

Address:
Lai 29
Tartu 51005
Estonia

EUKI

Das Projekt ist Teil des Ideenwettbewerbs der Europäischen Klimaschutzinitiative (EUKI). Die EUKI ist ein Finanzierungsinstrument des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Der EUKI-Ideenwettbewerb wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH umgesetzt. Übergeordnetes Ziel der EUKI ist die Förderung der Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union (EU) zur Senkung von Treibhausgasemissionen.

Kontakt

Europäische Klimaschutzinitiative (EUKI)
Potsdamer Platz 10

10785 Berlin – Deutschland

Tel.: +49 (0)30 338424 570
infoeuki.de