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Förderung des kohlenstoffarmen Gesundheitswesens

Das Projekt ist abgeschlossen. Mit diesem Pilotprojekt wurden europäische Krankenhäuser in die Lage versetzt und dabei unterstützt, aus ihrem Betrieb resultierende Emissionen nachzuverfolgen. Auf diese Weise konnten sie ihre Umweltauswirkungen quantifizieren und Emissionsreduktionsziele festlegen. Das Projekt legte besonderen Wert auf Narkosegase als eine relativ vernachlässigte Quelle von Treibhausgasemissionen.

Inhalte und Maßnahmen

HCWH Europe hat mit 6 Krankenhäusern aus Frankreich, Deutschland, Polen, Portugal, Spanien und Schweden zusammengearbeitet, um Emissionen zu erfassen und Daten auszutauschen. Zwei Experten, die Erfahrung mit technischen Daten und Dateninterpretation haben, haben den beteiligten Krankenhäusern Schulungen und Fachwissen zur Verfügung gestellt.
Im Rahmen des Projekts wurde ein IT-Tool zur Messung und Berechnung des Kohlenstoffäquivalents von Narkosegasen von einem Software-Berater entwickelt. Während Instrumente zur Quantifizierung von THG-Emissionen aus Energieverbräuchen in unterschiedlichen Sektoren verfügbar sind, ist die Verwendung von Narkosegasen ein Alleinstellungsmerkmal im Gesundheitssektor und Instrumente zur Berechnung entsprechender THG-Emissionen nicht allgemein verfügbar. Die Entwicklung eines solchen IT-Tools erleichtert es dem Gesundheitssektor, sich auf diese THG-Emissionen zu konzentrieren und die Fortschritte von Krankenhäusern bei ihrer Reduktion zu verfolgen.

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Das Projekt will europäische Krankenhäuser in die Lage versetzen, aus ihrem Betrieb resultierende Emissionen nachzuverfolgen. Foto: Health Care Without Harm Europe 2017

Hintergrund

Damit die EU ihre Ziele für das Klima- und Energiepaket für 2030 erreichen kann, müssen die Länder nationale Ziele für verschiedene Wirtschaftssektoren festlegen. Während das Gesundheitswesen schätzungsweise 5% der europäischen THG-Emissionen ausmacht, haben nur sehr wenige Gesundheitssysteme ihren CO2-Fußabdruck gemessen oder Emissionsreduktionsziele festgelegt.
Um nationale und europäische Ziele für den Gesundheitssektor festlegen zu können, muss der Sektor zunächst seine Emissionen verfolgen und messen. Sehr wenige Daten über Kohlenstoffemissionen aus dem europäischen Gesundheitssektor (insbesondere aus der Verwendung von Anästhesiegasen) liegen derzeit vor.

Ergebnisse

  • Richtlinien und politische Empfehlungen zur Minderung von Treibhausgasemissionen im Gesundheitswesen wurden erarbeitet und auf Englisch, Deutsch, Französisch und Spanisch für ein breites Fachpublikum veröffentlicht.
  • Ein Software-Tool zur Messung und Kalkulation von CO2-Äquivalenten bei der Nutzung von Narkosegasen wurde entwickelt und in 6 Pilotkliniken wurden Emissionsdaten gesammelt und analysiert.
  • Die Leitlinien und das Informationspapier werden die Grundlage für die Ausweitung des Projekts bilden. Sie legen nicht nur den Grundstein für die Kohlenstoffreduzierung in Krankenhäusern in Europa, sondern können auch für die Diskussion mit politischen Entscheidungsträger*innen sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene genutzt werden.  Die als Ergebnis dieses Projekts erstellten Leitfäden und politischen Empfehlungen werden auch die Grundlage für weitere Maßnahmen bilden:
  1. Maßnahmen der EHCC-Krankenhäuser zur Verfolgung und Reduzierung ihrer Kohlenstoffemissionen.
  2. Verstärkte Lobbyarbeit der EHCC-Mitglieder bei politischen Entscheidungsträgern.
  3. Die Entwicklung zukünftiger Materialien durch den HCWH, um die Mitglieder bei der Umsetzung von Projekten und Initiativen zur Kohlenstoffreduzierung zu unterstützen.

Projektdaten

Stand: Februar 2023

Länder: Deutschland, Frankreich, Polen, Portugal, Schweden, Spanien

Projektdauer: 10/17 - 03/18

Fördersumme: 92.463 €

Zielgruppen: Medizinischer Sektor

Durchführende Organisation:
Health Care Without Harm (HCWH) Europe

Webseite: noharm-europe.org

EUKI

Das Projekt ist Teil des Ideenwettbewerbs der Europäischen Klimaschutzinitiative (EUKI). Die EUKI ist ein Finanzierungsinstrument des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Der EUKI-Ideenwettbewerb wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH umgesetzt. Übergeordnetes Ziel der EUKI ist die Förderung der Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union (EU) zur Senkung von Treibhausgasemissionen.

Kontakt

Europäische Klimaschutzinitiative (EUKI)
Potsdamer Platz 10

10785 Berlin – Deutschland

Tel.: +49 (0)30 338424 570
infoeuki.de