Forests for Future
Das Projekt ist abgeschlossen. Anpassung der forstwirtschaftlichen Konzepte, um die CO₂-Speicherkapazität in slowenischen Wäldern aufrechtzuerhalten oder gar zu erhöhen, ohne dabei die wirtschaftlichen Erträge und anderweitigen Vorzüge von Wäldern zu gefährden.
Infos zum Projekt
Slowenien
11/20 - 02/23
Öffentlicher Sektor, Privatsektor, Lokale Regierungen
401.705,67 €
Kontakt
Jurij Beguš
- University of Ljubljana (UL)
Hintergrund
Die slowenische Forstwirtschaft gilt in Europa und der ganzen Welt als fortschrittlich. Allerdings standen der Klimaschutz und die Kohlenstoffbindung bei der Bewirtschaftung der Wälder bislang nicht im Vordergrund. Insofern bergen Wälder ein enormes und bisher ungenutztes Potenzial bei den Bemühungen des Landes, Netto-Null-CO2 Emissionen zu erreichen. Da Europa in hohem Maße von Wald bedeckt ist, sollten Wälder als Teil von naturbasierten Lösungen besser genutzt werden, um den Klimawandel zu bekämpfen und einzudämmen und der Gesellschaft bereichsübergreifend vielfältigen Nutzen zu bieten.
Gesunde Baumkronen können erkannt werden, wenn Forstwirte trainiert sind, Photo: ©Suzana Podvinšek
Projekt
Bei diesen Bemühungen spielen entsprechend angepasste forstwirtschaftliche Konzepte und Pläne eine Schlüsselrolle. Forests for Future entwickelte Methoden zur Waldbewirtschaftung, die zu einer größeren Bindung von CO2 beigetragen haben – ohne dabei die wirtschaftlichen Erträge und alle anderen positiven Eigenschaften von Wäldern in Slowenien zu beeinträchtigen.
Dabei wurde berücksichtigt, dass sich die verschiedenen Arten der bestehenden Wälder unterschiedlich entwickeln. Es gibt enorme Schwankungen bei der Menge des von ihnen individuell gespeicherten Kohlenstoffs – sowohl in lebender als auch in toter Biomasse sowie im Erdreich. Die jeweiligen Waldarten reagieren vollkommen unterschiedlich auf verschiedene Maßnahmen. Das Projekt analysierte und simulierte diese Reaktionen im Hinblick auf ihr jeweiliges Klimaschutzpotenzial. Es lieferte somit die notwendigen Daten, um in der fachlichen Praxis die erforderlichen weitreichenden Veränderungen in der Forstwirtschaft auf den Weg zu bringen.
Forests for Future nutzte das erstellte Waldentwicklungsmodell, die neuen Waldbewirtschaftungsszenarien und vorgeschlagenen Maßnahmen auf zweierlei Weise. Erstens flossen sie in die politischen Empfehlungen an die zuständigen Ministerien ein. Zweitens fanden sie auf nationaler Ebene Eingang in die Richtlinien für die Waldbewirtschaftungsplanung. Darüber hinaus organisierte das Projekt Schulungen für alle Waldbewirtschaftungsplaner*innen im Land und zeigt auf, wie die gemachten Empfehlungen und Richtlinien am besten umgesetzt werden können.
Damit sichergestellt war, dass erfolgreiche Methoden überall in Europa und darüber hinaus angewendet werden, publizierte das Projekt bewährte Methoden in der wissenschaftlichen Fachliteratur.
Slowenische Wälder als Teil der Klimaschutzstrategie, Photo: ©Ivan Vrhnjak
Ergebnisse
- Integration von Leitlinien für die Waldbewirtschaftungsplanung zur optimalen Bewirtschaftung von Kohlenstoffsenken in Wäldern und zur Anpassung an den Klimawandel. Die Leitlinien wurden in die Entwicklung eines Zehn-Jahres-Forstwirtschaftsplans für alle Wälder in Slowenien einbezogen.
- Schulung von mehr als 350 Forstfachleuten und Entscheidungsträger*innen über die erforderlichen Maßnahmen für eine optimierte Bewirtschaftung der Kohlenstoffsenken in Wäldern und die Anpassung der Wälder an den Klimawandel.
- Aufklärung und Sensibilisierung von Waldbesitzer*innen über neue Bewirtschaftungsanpassungen und Möglichkeiten im Zusammenhang mit einer optimierten Bewirtschaftung für Kohlenstoffsenken und der Anpassung der Wälder an den Klimawandel.
- Vernetzung und Information der Menschen in verschiedenen Zielgruppen über die Bedeutung einer aktiven Waldbewirtschaftung als Instrument zur Abschwächung der Auswirkungen des Klimawandels und zur Anpassung an diese Auswirkungen in den Wäldern.
Letzte Aktualisierung: Dezember 2024