Kohlenstoffarme Investitionen in Budapest

Das Projekt ist abgeschlossen. Förderung kohlenstoffarmer Investitionen durch Prüfung und Unterstützung potenzieller großflächiger Aufdach-Solaranlagen in Budapest.

Energiewende und klimaneutrale Gebäude Erneuerbare Energien

Beitragsbild

Infos zum Projekt

Länder:

Deutschland, Ungarn

Dauer des Projekts:

11/20 - 11/23

Zielgruppen:

Verbraucher, Lokale Regierungen, Privatsektor

Fördersumme:

581.954,13 €

Kontakt

Kontakt:

Ada Ámon

Durchführende Organisationen:
  • Municipality of the City of Budapest
Partner:
  • Agora Energiewende, Smart Energy for Europe Platform (SEFEP) gGmbH
  • Hungarian Solar Energy Association

Hintergrund

Obwohl Ungarn großes Potenzial für den Einsatz von Solarenergie hat, wird es nicht ausreichend genutzt. In der Hauptstadt Budapest stammen lediglich vier Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien. Um das zu ändern, untersucht das Projekt, welche rechtlichen, technischen und finanziellen Hürden den Ausbau eines städtischen Solarnetzes aktuell verhindern. Das Treibhausgasminderungspotenzial der Stadt soll nicht nur optimiert werden, sondern auch als Vorbild für die Entwicklung der Solarenergie in Mittel- und Osteuropa dienen.

Blick auf das ungarische Parlament in Budapest. Foto: (c) Stadtverwaltung von Budapest

Projekt

Um dieses Ziel zu erreichen, förderte das Projekt die Integration von Solarenergie in den Alltag der Stadt. Zunächst wurde das gesamte Solarpotenzial der Gebäude in Budapest erfasst und ermittelt, wie sich dieses Potenzial auf die Stromversorgung auswirken könnte. Anschließend wurde in einem Pilotprojekt der zukünftige großflächige Einsatz von Solaranlagen modelliert. Des weiteren bewertete das Projekt die rechtlichen, administrativen, technischen, finanziellen, sozialen und verhaltensbedingten Barrieren, die der Verwirklichung eines städtischen „Prosumerismus“ (d.h. gleichzeitiger Erzeugung und Verbrauch von Strom) im Wege standen. Nachdem die jeweiligen Hindernisse identifiziert worden waren, entwickelte das Projekt praktische Lösungen, die sowohl auf die Bedürfnisse der Bürger*innen als auch auf die der Unternehmen zugeschnitten waren. Workshops, Informationsunterlagen und Beratungsangebote unterstützten und förderten das Bewusstsein der Bürger*innen und Akteur*innen für den Klimawandel. Das Projekt baute auf früheren Projekterfahrungen und Verbindungen auf und brachte die wichtigsten Interessenvertreterinnen und Akteur*innen im Solarenergiebereich zusammen. Zum Abschluss des Projekts wurde ein Zeitplan für die Integration von Solarenergie in Budapest erstellt.

Ergebnisse

Das Projekt war eine große Innovation für die Stadtverwaltung von Budapest, da das Amt zuvor kein derart umfassendes Solarenergieprojekt durchgeführt hatte. Die Ergebnisse sind aus rechtlicher, wirtschaftlicher und sozialer Sicht von Bedeutung, da sie die Bewertung dieser Bereiche miteinander verknüpfen und ein komplexes Verständnis aller Aspekte der PV-Entwicklung ermöglichen.

  • Erstellung des bahnbrechenden Budapester Solarkatasters: Der Kataster liefert sowohl für einzelne Gebäudeeigentümer*innen als auch für Entscheidungsträgerinnen verlässliche Daten über die Eignung von Dächern in Budapest für die Entwicklung von Solaranlagen. Den Ergebnissen zufolge sind die 345.000 Gebäude theoretisch in der Lage, insgesamt 5000 MW an PV-Solarkapazität zu installieren, was mehr als dreimal so viel ist wie der im SECAP der Hauptstadt angegebene Zielwert. Nach Angaben der Budapest Közművek, Budapester Versorgungsbetriebe, haben bis Ende 2023 mehr als 100.000 Personen die spezielle Website besucht, um das Kataster zu nutzen, was es zur erfolgreichsten ihrer Anwendungen macht.
  • Harmonisierung des rechtlichen Umfelds zwischen der Stadt Budapest und ihren 23 Bezirken (kerületek): Vorbereitende Analysen, die sich mit den technischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Hindernissen für die Nutzung von Photovoltaikanlagen in Budapest befassten, ergaben, dass es sehr unterschiedliche gesetzliche Vorgaben für die Installation von Photovoltaikanlagen und dem Denkmalschutz gab. Das Hauptziel dieses Rationalisierungsprozesses bestand darin, subjektive Kriterien zu beseitigen und die Messbarkeit zu verbessern, was durch die Sichtbarkeitsbewertung, eine neue Analysemethode auf der Grundlage der Solar Map-Raumanalyse, erreicht werden konnte. Die Sichtbarkeitsbewertung kann als Entscheidungshilfe für die Bezirke während des Genehmigungsverfahrens verwendet werden.
  • Quantitative und qualitative Erhebung zu Verbraucherperspektiven als zentrale soziale Komponente des Projekts: Ziel war es, von den Erfahrungen der Installateure von PV-Solaranlagen und der Einstellung der Einwohner*innen von Budapest im zu lernen. Im Folgenden wurden eine telefonische und eine Online-Umfrage durchgeführt. Die Zusammenfassung der Erhebungsergebnisse konzentriert sich auf die damalige Verbreitung von Solaranlagen, die Kriterien für ihre Wahl und die Einstellung der Verbraucher*innen.

Letzte Aktualisierung: Mai 2025

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