MediterRE3

Das Projekt ist abgeschlossen. Von Bränden verursachte Treibhausgasemissionen in Griechenland, Montenegro und Frankreich durch die Förderung einer auf Brandprävention ausgelegten Landschaftspflege verringern.

CO₂-Entnahme und -Senken Wälder

Burnt area_Luberon Regional Natural Park (Alessio Martinoli - July 2023)

Infos zum Projekt

Länder:

Frankreich, Griechenland, Montenegro

Dauer des Projekts:

09/21 - 12/23

Zielgruppen:

Nationale Regierungen, Regionale Regierungen, Verbände, Lokale Regierungen, Öffentlicher Sektor

Fördersumme:

714.295,14 €

Kontakt

Kontakt:

Lara Beffasti

Durchführende Organisationen:
Partner:
  • CIHEAM - Mediterranean Agronomic Institute of Chania (CIHEAM-MAICh)
  • Green Home
  • Luberon natural regional Park – Biosphere reserve Luberon-Lure
  • National Observatory of Athens (NOA)

Hintergrund

In Europa brennen jährlich über 500.000 Hektar Wald. Wissenschaftler*innen projizieren, dass Anzahl und Ausmaß von Waldbränden im 21. Jahrhundert aufgrund des Klimawandels noch zunehmen werden. Die Konsequenzen sind schwerwiegend, schließlich verursachen natürliche Störungen des Waldes, wie Waldbrände, etwa 30 Prozent mehr Treibhausgase als fossile Brennstoffe. Eine der Hauptursachen für Waldbrände ist eine falsche Landbewirtschaftung, beispielsweise durch die Akkumulation trockener Biomasse, das Verbrennen von landwirtschaftlichen Abfällen und die Schaffung artenarmer Landschaften für die industrielle Landwirtschaft.

Projekt

Als integrierte Ansätze zum Landschaftsmanagement hatten sich die „Landschaftspflege zum Zwecke der Brandprävention“ und der „Wiederaufbau von Landschaften mit Fokus auf Wald (Forest Landscape Restoration, FLR) in den letzten zwei Jahrzehnten als probates Mittel zur Verringerung der Zahl der Waldbrände erwiesen. Das Projektteam wandte sich an lokale und nationale Entscheidungsträger*innen, Politiker*innen sowie an Fachleute, die in drei Natur- und Nationalparks in Frankreich, Griechenland und Montenegro im Bereich Landschaftsmanagement und Brandprävention tätig waren. Mehrere Maßnahmen sollten ihnen dabei helfen, die Grundsätze der Wiederherstellung von Forstlandschaften anzuwenden und in Richtlinien, Vorschriften und Flächennutzungsplänen zu verankern. Zunächst stellte das Projektteam der Zielgruppe Leitlinien für eine auf Brandprävention ausgerichtete Landschaftspflege und -bewirtschaftung nach den FLR-Grundsätzen bereit und zeigte Best-Practice-Beispiele im Mittelmeerraum auf. Zudem entwickelte das Projektteam in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Observatorium Athen ein Klimamodell, mit dem sich die Verringerung der brandbedingten Treibhausgasemissionen durch resiliente und zum Zwecke der Brandprävention mosaikartig strukturierte Landschaften abschätzen ließ. Dabei wurden verschiedene zukünftige Klimawandelszenarien zugrunde gelegt. Die Ergebnisse sollten politische Entscheidungsträger*innen informieren und als Grundlage für nationale Richtlinien und Strategien zur Eindämmung des Klimawandels und zur Planung klimaresistenter Landschaften dienen. Schließlich war das Projektteam an der Entwicklung von drei Landschaftsaktionsplänen für eine auf Brandprävention ausgerichtete Wiederherstellung der drei Ziellandschaften in Frankreich, Griechenland und Montenegro beteiligt. Das Netzwerk Medforval (Netzwerk für ökologisch wertvolle mediterrane Waldlandschaften) sorgte für die Verbreitung der Projektergebnisse, um die Widerstandsfähigkeit von Landschaften im Mittelmeerraum gegen Brände zu verbessern und letztendlich die Treibhausgasemissionen erheblich zu verringern.

Ergebnisse

  • Im Rahmen des Projekts wurde eine Studie mit Leitlinien zum Aufbau feuersicherer Landschaften im Mittelmeerraum erstellt. Sie wendet die Grundsätze der Wiederherstellung von Waldlandschaften an, um feuersichere Landschaften zu schaffen, wobei der Schwerpunkt auf der Planung und dem Management natürlicher Ressourcen liegt. Das Dokument wurde durch die Herausgabe einer leserfreundlichen Zusammenfassung in allen Landessprachen verbreitet und sein Inhalt wurde in mehreren Workshops u. a. in Frankreich und auf Kreta im Oktober 2023 vorgestellt.
  • Das Projekt lieferte Projektionen der verbrannten Fläche (BA) und der damit verbundenen Treibhausgasemissionen (THG) unter verschiedenen Szenarien (i) des zukünftigen Klimawandels und (ii) brandschutzgerechter Landschaftseingriffe. Die Ergebnisse sind in drei technischen Merkblättern (hier herunterzuladen) und in einem Protokoll zusammengefasst, in dem beschrieben wird, wie die Verringerung der feuerbedingten THG-Emissionen unter zukünftigen Klimawandelszenarien durch die Anwendung von Grundsätzen zur Wiederherstellung von Waldlandschaften in mediterranen Landschaften abgeschätzt werden kann. 
  • Im August 2022 zerstörte ein Feuer 250 Hektar Wald im Regionalen Naturpark Luberon in der Nähe von Niozelles und Villeneuve und bedrohte Dörfer mit fast 3.700 Einwohnern. Nach dem Brand ergriff die Gemeinde Maßnahmen zur Brandverhütung gemäß den Leitlinien des Projekts. Das Office National des Forêts teilte das in den Leitlinien enthaltene Wissen mit den örtlichen Feuerwehrleuten, Gemeindebehörden und Forstexperten und führte Maßnahmen wie die Rodung der Vegetation um die Häuser herum durch. Diese Maßnahmen verhinderten, dass das Feuer auf Dörfer übergriff, und retteten weitere 250 Hektar Wald, wodurch CO2-Emissionen vermieden wurden. Dieses Gebiet wurde auch während des Abschlussworkshops des Projekts im Oktober 2023 besucht, um die erfolgreiche Brandverhütung zu demonstrieren.
  • Im Oktober 2023 fand im Rahmen des Projekts ein Workshop im Luberon statt, der als Beweis dafür diente, dass es gelungen war, das Medforval-Netzwerk, das aufgrund verschiedener Herausforderungen mit geringer Kapazität gearbeitet hatte, wiederzubeleben, indem es den Medforval-Mitgliedern eine Plattform bot, um zusammenzukommen, Erkenntnisse auszutauschen und Prioritäten für die am Netzwerk beteiligten Standorte zu diskutieren. Durch engagierte Diskussionen und gemeinsame Anstrengungen erleichterte das Projekt die Ermittlung von Schlüsselprioritäten, die als Richtschnur für künftige Maßnahmen und Initiativen innerhalb des Netzwerks dienen.

Letzte Aktualisierung: Januar 2025

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