SOFI – Initiative für smarte Bio-Lebensmittel

Bürger*innen, Verbraucher*innen und Landwirt*innen sowie Multiplikator*innen und Kommunen für den Einfluss der Landwirtschaft auf den Klimawandel sensibilisieren und weitere Klimaschutzmaßnahmen initiieren.

Bildung CO₂-Entnahme und -Senken Ernährung Landwirtschaft

Beitragsbild

Infos zum Projekt

Länder:

Bosnien und Herzegowina, Deutschland, Kroatien

Dauer des Projekts:

12/22 - 03/25

Zielgruppen:

Bildungseinrichtungen, Öffentlicher Sektor, Zivilgesellschaft, Verbraucher, Privatsektor, Lokale Regierungen, Verbände

Fördersumme:

327.174,72 €

Kontakt

Kontakt:

Peter Fabjan

Durchführende Organisationen:
Partner:
  • Center for Lifelong Learning
  • Starkmacher e.V.

Hintergrund

Dem jüngsten Bericht der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zufolge ist die Landwirtschaft für 26 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Mit ökologischem und biodiversem Anbau, ohne den Einsatz von Pestiziden und chemischen Düngemitteln kann Landwirtschaft allerdings klimafreundlich werden. In Kroatien werden nur 8,3 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche ökologisch bewirtschaftet. In Bosnien und Herzegowina zeichnet sich der Agrarsektor durch eine niedrige Produktivität, unzureichende technologische Ausstattung, Abhängigkeit von Importen und den geringen Einsatz von smarten Tools für eine ökologische Produktion aus. Den meisten Landwirt*innen und anderen Akteur*innen entlang der Lebensmittelkette in Südosteuropa fehlt der Zugang zu alternativen, ökologisch und ökonomisch machbaren Wegen zur Erzeugung sowie zum Konsum ökologischer Agrarprodukte. Obwohl der ökologische Landbau dafür sorgen könnte, die eigene Produktion auf eine ökologische Lebensmittelerzeugung umzustellen, hat er – bezogen auf die gesamte landwirtschaftliche Produktion – derzeit keinen nennenswerten Einfluss. Wird das Potenzial des ökologischen Landbaus freigesetzt, kann dies jedoch zur Verwirklichung eines neuen Klimaschutzansatzes beitragen.

Wirsingfeld in Kroatien, Foto: ©UEZ

Projekt

In Zusammenarbeit mit nationalen Behörden in Kroatien und Bosnien und Herzegowina, etwa den Ministerien für Landwirtschaft, Wirtschaft, Entwicklung, Bildung und Wissenschaft, und Bauernverbänden setzt das Projekt auf Bildungs- und Vernetzungsaktivitäten, um das Wissen über den Einfluss der Landwirtschaft auf den Klimawandel zu erweitern. Da Klimaneutralität ohne die Einbeziehung der lokalen Landwirtschaft nicht zu erreichen ist, richtet sich das Projekt an Erzeuger*innen wie Kleinbäuer*innen oder Landbesitzer*innen, Verbraucher*innen und Gemeinden in den Städten Krizevci (Kroatien) und Travnik (Bosnien und Herzegowina). Durch die Bereitstellung von Dialog- und Bildungsformaten unterstützt sie das Projekt bei der Erarbeitung von Klimaaktionsplänen für ihre Städte. Dazu gehört auch die Untersuchung der Auswirkungen der lokalen Landwirtschaft auf das Klima und des Potenzials der ökologischen Landwirtschaft, den Klimawandel einzudämmen und die biologische Vielfalt zu bewahren. Das Projektteam nutzt diese Klimaaktionspläne, um das Thema intelligente ökologische Produktion in lokale Entwicklungsstrategien einzubinden. Durch die Methode des Peer-Learnings will das Projektnetzwerk – bestehend aus Gemeinden, nationalen Bio-Bauernverbänden, Erzeuger*innen und Verbraucher*innen sowie Akademiker*innen und Wissenschaftler*innen – das Bewusstsein für den Klimaschutz in Bosnien und Herzegowina schärfen und zum Handeln auffordern. Außerdem erarbeitet das Projektnetzwerk ein grünes Bildungsprogramm für Kroatien und Bosnien und Herzegowina, das die Entwicklung klimafreundlicher landwirtschaftlicher Groß- und Familienbetriebe unterstützt. Alle projektbezogenen Ergebnisse, wie zum Beispiel grüne Bildungsprogramme, Bildungsmaterialien, Finanzindikatoren und Videos, werden öffentlich zugänglich sein, um die Daten und das Wissen zum Thema weiterzugeben. Zusätzlich werden Informationen über nachhaltige Lebensmittelproduktion auf Workshops, Konferenzen, Ökomärkten und auf der zugehörigen Website zur Verfügung stehen.

Letzte Aktualisierung: April 2024