Solardächer im Balkan
Einbindung von Stadtverwaltungen und Bürger*innen in kommunale Solarenergieprojekte in Kroatien, Serbien und Bosnien-Herzegowina.

Infos zum Projekt
Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Serbien
08/21 - 11/23
Lokale Regierungen, Nationale Regierungen, Öffentlicher Sektor, Zivilgesellschaft, Verbände, Privatsektor
394.443,50 €
Kontakt
Ian Turner
- City of Mostar
- Regional Education and Information Centre for sustainable development in South East Europe (REIC)
- Stadt Kragujevac
- Town of Poreč-Parenzo
Hintergrund
Im Westbalkan herrscht die Ansicht vor, dass Gemeinden und Bürger*innen nur Endverbraucher*innen von Energie seien. Daher ist das Interesse kommunaler Entscheidungsträger*innen sowie der Bevölkerung an kommunalen Energiesystemen eher gering. Während es durch frühere Bemühungen teilweise gelungen ist, diese Einstellung in kleinen Gemeinden zu ändern, fehlt es in größeren Städten, wie denen, auf die das Projekt abzielt, immer noch an politischer und gesellschaftlicher Unterstützung für kommunale Energiekonzepte.
Installateur bringt Solaranlage auf einem Dach an; Foto: © Elena Elisseva
Projekt
Zielgruppe des Projekts sind die Stadtverwaltungen von drei großen Städten: Kragujevac (Serbien), Poreč (Kroatien) und Mostar (Bosnien-Herzegowina). Verschiedene Maßnahmen sollen diese Städte in die Lage versetzen, die partizipative Erzeugung/Nutzung von Solarstrom und -wärme im urbanen Raum zu fördern. Zunächst nehmen drei multidisziplinäre Gruppen aus Mitarbeitenden der Stadtverwaltung an einem Workshop mit internetbasierten kollaborativen Tools teil und lernen verschiedene Formen und Vorteile kommunaler Solarenergiesysteme in Städten kennen. Außerdem ermitteln sie, welche Personen und Institutionen sie für eine erfolgreiche Förderung von Bürgerenergiekonzepten zur Gewinnung von Solarenergie einbeziehen müssen. Auf dieser Grundlage entwickeln sie eine Roadmap für die Errichtung einer kommunalen Energieversorgung, welche der Stadtverwaltung, kommunalen Energiegruppen, kleinen und mittleren Unternehmen sowie Bürger*innen in den nächsten zwei Jahren als Leitfaden für notwendige Maßnahmen zur Entwicklung und Installation neuer kommunaler Solarprojekte dient. In einem anschließenden Kommunikationsworkshop lernen die Gruppenmitglieder, wie sie die Vorteile der kommunalen Solarenergie effizient verbreiten können.
Darüber hinaus starten das Projektteam und die Städte eine Kampagne, um Bürger*innen und kleine und mittlere Unternehmen für Bürgerenergiekonzepte zu mobilisieren. Dazu gehören Plakate und eine breit angelegte Kampagne in sozialen und anderen Medien, die zunächst auf die Städte Kragujevac, Mostar und Poreč ausgerichtet sind. Nicht zuletzt stellt das Projektteam sicher, dass die beteiligten Akteure ihre Erfahrungen über die Grenzen der Pilotstädte hinaus weitergeben. So sollen andere Städte dazu angehalten werden, dem Beispiel zu folgen, und politische Entscheidungsträger*innen aufgefordert werden, dafür zu sorgen, dass die nationalen Rahmenbedingungen förderlich für solche Bürgerenergiekonzepte sind.