Ausweitung des deutschen Bürgerenergiekonzepts auf weitere Regionen in Europa
Das Projekt ist abgeschlossen. Es trug dazu bei, dass die Bestimmungen zur Unterstützung von gemeinschaftlichen Energieversorgungsprojekten („Bürgerenergie“) im Rahmen des Pakets „Saubere Energie für alle Europäer“ (CEP) ambitioniert umgesetzt werden. Sie sollen zur Förderung von öffentlichen Initiativen im Bereich der erneuerbaren Energien genutzt werden. Der Fokus der Projektarbeit lag auf Ungarn und Spanien.
Energiegemeinschaften Energiewende und klimaneutrale Gebäude Erneuerbare Energien
Infos zum Projekt
Spanien, Ungarn
09/18 - 05/21
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279.999,10 €
Kontakt
Susann Scherbarth
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- FRIENDS OF THE EARTH SPAIN
- National Society of Conservationists – Friends of the Earth Hungary
Hintergrund
Europäische Länder wie Deutschland, Dänemark und zum Teil auch Belgien haben gezeigt, welches Potenzial das Konzept der Bürgerenergie bietet und welche zentrale Rolle die Bürgerinnen und Bürger bei der Energiewende spielen können. In den meisten europäischen Mitgliedstaaten fehlen jedoch die rechtlichen Voraussetzungen für eine gemeinschaftliche Energieversorgung. Deshalb entstehen viele Projekte gar nicht erst. Wie in vielen mitteleuropäischen Ländern ist auch in Ungarn das Konzept der gemeinschaftlichen Energieversorgung nicht sehr weit verbreitet, und es gibt nur wenige Pilotprojekte. In Spanien haben verschiedene rückwirkend in Kraft getretene Änderungen zur Förderung der erneuerbaren Energien und der Eigenverantwortung der Gemeinden die bislang dynamische Entwicklung gebremst. Mit der Umsetzung des Clean Energy Package (CEP) besteht jedoch die Möglichkeit, dies zu ändern.
Projekt
Die Richtlinie über erneuerbare Energien und die Richtlinie über den Elektrizitätsmarkt enthalten jeweils Artikel, die die Bürgerenergieprojekte konkret benennen und diesen das Recht einräumen, ihren eigenen Strom zu erzeugen, zu speichern und zu verkaufen.
Das Projekt bat örtlichen Umwelt- und Gemeindegruppen sowie kommunalen Stakeholdern in Ungarn und Spanien Informationen über die Bestimmungen des Energiepakets und das Potenzial, das Gemeinschaftsprojekte für die Energieversorgung bieten. Dadurch wurden die Begünstigten in die Lage versetzt, ihre eigenen Projekte vor Ort zu starten und nationale und lokale Entscheidungsträger gezielt anzusprechen.
Darüber hinaus engagierte sich das Projekt im Kapazitätsaufbau für nationale, regionale und lokale Entscheider. Dadurch trug das Projekt dazu bei, dass Gesetzesänderungen zu Gunsten der Gemeinden eines Landes oder einer Region auch umgesetzt werden. Dies geschah insbesondere durch den Abbau von Hürden.
Das Projekt gab wichtigen europäischen Entscheidungsträgern Informationen über die Lage der Bürgerenergieinitiativen sowie die Fortschritte bei der Umsetzung des CEP an die Hand. Damit konnten sie die Projektländer bei der Schaffung von günstigen Rahmenbedingungen für eine gemeinschaftliche Energieversorgung besser unterstützen.
Ferner sorgte das Projekt durch die Betreuung von Bürgerenergieprojekten und die Förderung von Partnerschaften zwischen einzelnen Energiegenossenschaften für einen europaweiten Wissens- und Erfahrungsaustausch über bewährte Praktiken. In diesem Zusammenhang werden in Ungarn und Spanien nationale Arbeitsgruppen aufgebaut, die mit der immer größer werdenden europäischen Energiekoalition verbunden sind.
Ergebnisse
- Informationen darüber, wie man Projekte auf lokaler Ebene starten kann, wurden in einem Handbuch veröffentlicht.
- Informationen über die Auswirkungen der CEP auf die Bürger wurden ebenfalls bereitgestellt.
- Erstellung einer Website für die Community Power Coalition.
- Brief an die EU-Kommission mit der Aufforderung, die Energieversorgung der Gemeinden in den Mittelpunkt der EU-Wiederaufbaubemühungen zu stellen.
Letzte Aktualisierung: Dezember 2024