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Einführung des Themas Klimaschutz in den Lehrplan bulgarischer Schulen

Das Projekt ist abgeschlossen. Das Projektziel bestand in der Institutionalisierung eines dauerhaften, interdisziplinären Ausbildungsprogramms für Lehrer*innen zu den Themen Klimaschutz und Energiesparen. Außerdem sollten während der Projektlaufzeit und darüber hinaus Verhaltensänderungen bei Lehrer*innen und Schüler*innen bewirkt werden, um die Energieeffizienz von Schulgebäuden zu verbessern und die entsprechenden Treibhausgasemissionen zu verringern. 

Hintergrund

Zurzeit reichen die institutionellen Kapazitäten nicht aus, um Fragen des Klimawandels im Schulsystem zu berücksichtigen. So verfügen die Lehrer*innen nicht über entsprechende Kompetenzen und es gibt keine geeigneten Lehrmaterialien zu einer ressourcenschonenden, klimafreundlichen und klimaresilienten Volkswirtschaft. Außerdem fehlt eine interdisziplinäre Zusammenarbeit, denn Klimawandel und Energieeffizienz sind keine Themen, die im Lehrplan für sich alleine stehen können. Darüber hinaus gibt es keinen wirkungsvollen und dabei flexiblen Mechanismus zur Koordination aller wichtigen Akteure auf dem Gebiet der Klimabildung, mit dem sich bei Lehrer*innen und Schüler*innen ein klimafreundlicher Umgang mit Energie bewirken ließe. Das Projekt plante, dem bulgarischen Ministerium für Bildung und Wissenschaft Vorschläge für eine konkrete Aktualisierung der Lehrpläne unter Berücksichtigung der Themen Klimawandel und Energieeffizienz zu unterbreiten. 

Mit diesem Projekt wurden zwei Bildungsprojekte fortgeführt, die NTEF bereits mit Unterstützung durch das Bundesumweltministerium (BMU) realisiert hatte. 

Gruppenbild des Auftakttreffens

Auftakttreffen des Projekts. Foto: NTEF

Projekt

Zur Stärkung der Kompetenzen der Lehrenden veranstaltete das Projekt ein Training-of-Trainers-Programm in zwei Modulen – ein Coaching in Berlin und eines in Bulgarien. Die Ausbilder*innen entwickelten ein Weiterbildungsprogramm für Lehrer*innen und erstellten die entsprechenden Lehrmaterialien. Neben dem Arbeitsgebiet werden auch Feldforschungsmethoden und -Instrumente entwickelt. Im Rahmen der ToT-Maßnahme konnten die Teilnehmer*innen eine Berufsqualifikation erwerben und durch die Mitwirkung an den verschiedenen Projektphasen staatliche Bildungs-Credits erwerben. Bei der Fertigstellung des Lehrmaterials wurden die Beiträge der Lehrer und Lehrerinnen berücksichtigt. Dabei wurden die Kapazitäten der Lehrenden zur Umsetzung von Projektmaßnahmen in den ausgewählten Schulen des NTEF-Projekts gestärkt. In diesem Zusammenhang wurden die in Deutschland und anderen EU-Ländern gesammelten Erfahrungen weitergegeben und angewendet. Das bulgarische Bildungsministerium gilt als Eigentümerin des neuen Lehrplans und wird die entsprechenden Weiterbildungen langfristig anbieten. 

Ergebnisse:

  • Das Programm zur Ausbildung von Ausbilder*innen für 12 akademische Lehrerausbilder*innen institutionalisierte ein neues Curriculum, das als ständiges Programm für alle Lehrenden in Bulgarien angeboten wird.  
  • Das Lehrmaterial des Programms wurde in der Praxis unter direkter Beteiligung von mehr als 130 Lehrer*innen und 2000 Schüler*innen von der Vorschule bis zur 7. Klasse getestet. 
  • Ein wichtiger Beitrag des Projekts war die Erstellung des interdisziplinären Lehrerfortbildungssets für die Klassen 5 bis 7. Die Vorschule und die Grundschule (1. – 4. Klasse) wurden ebenfalls als interdisziplinäre Ausbildungsinstrumente entwickelt.  
  • Das Projekt initiierte zwei wichtige Vorschläge: zum einen für eine Aktualisierung der staatlichen Bildungsstandards (SES) in der Vorschulerziehung, der Lehrpläne für die entsprechenden Fächer und der SES für staatsbürgerliche, gesundheitliche, ökologische und interkulturelle Bildung; zum anderen für die Entwicklung und Umsetzung neuer Universitätsprogramme, die sich mit Klimawandel, nachhaltiger Entwicklung und Energieeffizienz befassen.   
  • Auf der abschließenden Projektkonferenz wurde ein Fahrplan für die künftige Entwicklung der Initiative über das Projekt hinaus vorgestellt, einschließlich eines Konzepts für ein nationales Programm (im Rahmen des BEACON-Projekts), da sich viele Schulen an dem Programm beteiligen wollten. 

Projektdaten

Stand: Februar 2023

Länder: Bulgarien

Projektdauer: 09/18 - 04/21

Fördersumme: 337.235 €

Zielgruppen: Bildungseinrichtungen, Regierungen, Regionale Entscheidungsträger, Schulen, Städte und Gemeinden

Durchführende Organisation:
National Trust EcoFund (NTEF)

Projektpartner:
National Center for the Improvement of the Qualifications of the Pedagogical Specialists (NCIQPS), Unabhängiges Institut für Umweltfragen

Projekt Webseite: ecofund-bg.org/

EUKI

Das Projekt ist Teil des Ideenwettbewerbs der Europäischen Klimaschutzinitiative (EUKI). Die EUKI ist ein Finanzierungsinstrument des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Der EUKI-Ideenwettbewerb wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH umgesetzt. Übergeordnetes Ziel der EUKI ist die Förderung der Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union (EU) zur Senkung von Treibhausgasemissionen.

Kontakt

Europäische Klimaschutzinitiative (EUKI)
Potsdamer Platz 10

10785 Berlin – Deutschland

Tel.: +49 (0)30 338424 570
infoeuki.de