Gegen die Energiearmut in Rumänien

Durch eine neue Strategie zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und der Minderung von Energiearmut sollen Kapazitäten bei lokalen Stakeholdergruppen im Großraum Cluj-Napoca aufgebaut werden.

Beitragsbild

Infos zum Projekt

Länder:

Rumänien

Dauer des Projekts:

11/19 - 04/21

Zielgruppen:

Öffentlicher Sektor

Fördersumme:

141 970,10 €

Kontakt

Kontakt:

George Jiglau

Durchführende Organisationen:
    -
Partner:
  • adelphi research gGmbH
  • Gemeinde Cluj-Napoca

Hintergrund

Energiearmut ist vor allem in Südosteuropa weit verbreitet und führt dort zu einem hohen Energiebedarf und entsprechend hohen Treibhausgasemissionen sowie zu einer geringeren Lebensqualität. In Rumänien sind über 20 Prozent der Haushalte von Energiearmut betroffen. Die Faktoren die Energiearmut begünstigen sind eine geringe Energieeffizienz von Wohngebäuden und Haushaltsgeräten, ein nicht nachhaltiger Umgang mit Energie, ein begrenzter Zugang zu diversifizierten Energiequellen, steigende Energiepreise sowie niedrige Einkommen. Der Ballungsraum Cluj-Napoca ist ein typisches Beispiel für die Energiearmut in Rumänien, an dem sich alle Faktoren und negativen Auswirkungen in einem von schneller Entwicklung geprägten Ballungsraum beobachten lassen.

Bis jetzt wurden noch nicht alle Hürden analysiert, die einer Steigerung der Energieeffizienz und den damit verbundenen positiven Klimaeffekten im Weg stehen: So sind in Bezug auf die Energiearmut und ihre Auswirkungen nach wie vor viele Fragen ungeklärt, und das Thema wird in den politischen Entscheidungsprozessen noch nicht berücksichtigt. Dies gilt insbesondere für die lokale Ebene, denn es fehlt an einer belastbaren Datengrundlage und Analysen zu den Korrelationen zwischen vorhandenen Datenbeständen. Hinzu kommt, dass selbst die spärlich vorhandenen Daten keinen Eingang in politische Entscheidungsprozesse finden. Aus all diesen Gründen fehlt es an Informationen, was dazu führt, dass sich die relevanten Stakeholder nicht ausreichend engagieren.

Um dies zu ändern, will das Projekt die Öffentlichkeit sensibilisieren und die lokalen Entscheidungsträger*innen durch die Bereitstellung von verlässlichen Daten in die Lage versetzen, geeignete Maßnahmen gegen die Energiearmut zu beschließen und umzusetzen.

Strommast, Photo: ©Pixabay

Über die Laufzeit von 1,5 Jahren sieht das Projekt Maßnahmen in vier Handlungsfeldern vor. Erstens: Erfassung der gesellschaftlichen und räumlichen Dimensionen der Energiearmut und Quantifizierung der Auswirkungen auf Haushalte und Treibhausgasemissionen. Zweitens: Entwicklung eines Strategievorschlags und eines Strategiepapiers zur Energiearmut in Cluj-Napoca. Drittens: Entwicklung einer Online-Informationsplattform, über die sich Mieter*innen und Mieterverbände informieren können, um ihre Situation zu bewerten und individuelle Entscheidungen zur Senkung ihres Energieverbrauchs und den damit verbundenen Klimafolgen zu treffen. Viertens: Durchführung von Stakeholder-Workshops sowie Maßnahmen zum Up-Scaling und zur Verbreitung von Informationen und Erkenntnissen.

Projekt

Ziel des Projekts ist es, die Nachfrage nach Energie und die damit verbundenen Treibhausgasemissionen in der Zielregion zu verringern. Dazu plant das Projekt die Entwicklung von individuellen Lösungen zur Minderung der Energiearmut. Es richtet sich an die lokalen Behörden von Cluj-Napoca  sowie an Mieter*innen, Mieterverbände, Energieversorger, NROs und Hochschulen und will das Bewusstsein für das Problem der Energiearmut fördern. Dabei soll gemeinsam mit den Zielgruppen an machbaren Lösungen gearbeitet werden. Durch die Berücksichtigung des Themas „Energiearmut“ in den klimapolitischen Strategien der Region bzw. des Landes soll der Klimaschutz in Cluj-Napoca und Rumänien gestärkt werden.

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