InventAir: Bestandsaufnahme zur Energiearmut und Unterstützung der Luftreinhaltung in Osteuropa

Das Projekt ist abgeschlossen. Es befasste sich mit den zahlreichen Auswirkungen von Energiearmut auf Umwelt und Klima und strebte die Entwicklung und Umsetzung von Strategien an, die auf eine Beseitigung der Energiearmut und die Reinhaltung der Luft in Osteuropa gerichtet sind. Langfristig soll das Projekt dazu beitragen, auf lokaler, nationaler und EU-Ebene Politiken und Maßnahmen zu gestalten, mit denen das Problem der Energiearmut und der Luftreinhaltung erfolgreich angegangen werden kann. Zu diesem Zweck wurde die Allgemeinheit für den Zusammenhang zwischen ineffizienten Heizpraktiken, wie sie in einem von Energiearmut geprägten Umfeld zu beobachten sind, und einer ausgeprägten Luftverschmutzung sensibilisiert.

Energiearmut Energiepolitik Energiewende und klimaneutrale Gebäude Kommunen

Beitragsbild

Infos zum Projekt

Länder:

Bulgarien, Deutschland, Slowenien

Dauer des Projekts:

09/18 - 04/19

Zielgruppen:

Zivilgesellschaft, Lokale Regierungen, Nationale Regierungen

Fördersumme:

96.533,00 €

Kontakt

Kontakt:

Ina Karova

Durchführende Organisationen:
Partner:
  • Deutsche Umwelthilfe (DUH) e.V.
  • Energy Agency of Plovdiv (EAP)
  • Focus Association for Sustainable Development

Hintergrund

Sowohl in Bulgarien als auch in Slowenien besteht ein enger Zusammenhang zwischen Energiearmut und der Tatsache, dass viele Haushalte nicht in der Lage sind, ihre Wohnungen ausreichend zu beheizen. Viele einkommensschwache Haushalte leben nicht nur in schlechten Wohnverhältnissen, sondern sind zum Heizen auch auf qualitativ minderwertige Brennstoffe wie Holz und Kohle angewiesen. Diese werden in primitiven Öfen verbrannt, die aufgrund von fehlenden Standards und Vorschriften nach wie vor verkauft werden. Die veralteten Heiztechnologien sind eine der Hauptursachen für die Luftverschmutzung in und außerhalb der Wohnungen. Dieses Problem kann dadurch gelöst werden, dass die Kommunen gemeinsame Maßnahmen gegen die Energiearmut bedarfsgerecht planen und effektive Strategien zur Verringerung der Luftverschmutzung entwickeln.

Projekt

Zwar gewinnt das Thema Energiearmut in allen Ländern der EU verstärkt an Bedeutung, doch ist es in Osteuropa besonders ausgeprägt. In vielen osteuropäischen Ländern können sich Haushalte mit geringem Einkommen den Wechsel von alten, ineffizienten Heizungsanlagen auf moderne Heiztechnik oder die Nutzung hochwertiger Brennstoffe nicht leisten. Dadurch verschlechtert sich die Luftqualität während der Heizperiode teilweise dramatisch. Da genaue Daten zu den Mengen und der Qualität der Brennstoffe fehlen, ist es schwierig, die Auswirkungen des Heizens auf Umwelt, Klima und Gesundheit realistisch einzuschätzen. InventAir ging dieses Problem anund entwickelte einen methodischen Rahmen für eine Bestandsaufnahme der Energiearmut. Gleichzeitig wurden Knowhow und Erfahrungen weitergegeben und kommunale Roadmaps für den Austausch von Holzöfen und anderen veralteten Heiztechnologien entwickelt. Diese Roadmaps können in der gesamten EU als wirkungsvolle politische Instrumente gegen Energiearmut und Luftverschmutzung eingesetzt werden.

Ergebnisse

Die vom Projekt entwickelte Methodik für Roadmaps zum Austausch von Holzöfen wurde genutzt, um die Auswirkungen des Austausches von 5.000 alten Öfen in der Stadt Plovdiv zu analysieren. Dieses evidenzbasierte Vorgehen kann dafür genutzt werden, die Luftreinhaltepolitik der Stadt in Richtung nachhaltigerer und emissionsärmerer Heizoptionen verändern.  

Das InventAir-Projekt hat Evidenz für die spezifischen Herausforderungen in Bezug auf die Luftverschmutzung und ihren Zusammenhang mit der Energiearmut in Privathaushalten in Mittel- und Osteuropa gesammelt. Die Ergebnisse wurden von der European Environment Agency (EUA) in ihrem Bericht “Luftqualität in Europa – 2020” aufgegriffen und haben Anlass für spezifische Diskussionen zu sauberer Luft in Mittel- und Osteuropa innerhalb des EU-Hubs gegeben. 

Letzte Aktualisierung: Dezember 2024

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