Sozialgerechte CO2-Preispolitik in MOE

Das Projekt ist abgeschlossen. Ziel des Projekts war es, die Voraussetzungen für eine sozialgerechte Kohlenstoffbepreisung im Verkehrs- und Gebäudesektor in Polen und Rumänien zu verbessern. Dazu wurde die Wissensbasis in der CEE-Region über die CO2-Bepreisung im Gebäude- und Verkehrssektor, mögliche Verteilungseffekte und Möglichkeiten, diese mit politischen Maßnahmen wirksam anzugehen, gestärkt. 

Emissionshandel (ETS) Energiearmut Energiepolitik Klimapolitik

Geld und Erde

Infos zum Projekt

Länder:

Deutschland, Polen, Rumänien

Dauer des Projekts:

10/21 - 03/24

Zielgruppen:

Lokale Regierungen, Nationale Regierungen, Zivilgesellschaft, Nichtregierungsorganisationen, Verbände, EU-Institutionen

Fördersumme:

347.634,23 €

Kontakt

Kontakt:

Iryna Holovko

Durchführende Organisationen:
Partner:
  • Center for the Study of Democracy (CSD Romania)
  • Oeko-Institut e.V.
  • WiseEuropa - Foundation Warsaw Institute for Economic and European Studies

Hintergrund

Höhere Energiekosten aufgrund der Bepreisung von Kohlenstoff wirken sich stark auf die soziale Gerechtigkeit aus, insbesondere in mittel- und osteuropäischen Ländern (MOE) mit niedrigen Haushaltseinkommen und einer großen Abhängigkeit von fossilen Energieträgern. Daher ist es wichtig, gefährdete soziale Gruppen zu ermitteln und sie entsprechend zu entschädigen. Nur so kann die Kohlenstoffbepreisung Zuspruch finden und diese Unterstützung langfristig aufrechterhalten bleiben. Obwohl die politischen Rahmenwerke in Polen und Rumänien Maßnahmen zur Bekämpfung von Energiearmut und zur Verringerung der Emissionen im Verkehrs- und Gebäudesektor vorsehen, ist keines der beiden Länder ausreichend auf die Auswirkungen einer umfassenderen Kohlenstoffbepreisung in diesen Sektoren vorbereitet.

Transportweg Schiene; Foto: © pixabay

Projekt

Das Projektteam wandte sich an eine vielfältige Zielgruppe, bestehend aus nationalen und lokalen Entscheidungsträger*innen im Bereich Klima- und Sozialpolitik, Klimatolog*innen und zivilgesellschaftliche Gruppen. Durch die Maßnahmen waren sie in der Lage, eine umfassendere CO2-Preispolitik im Verkehrs- und Gebäudesektor zu planen, die Kluft zwischen Klima- und Sozialpolitik zu überbrücken und entsprechende Richtlinien zu entwickeln. Durch das Projekt wurde eine quantitative Studie durchgeführt, um die Verteilungswirkungen der CO2-Bepreisung in den Bereichen Verkehr und Heizwärme auf die rumänischen und polnischen Haushalte zu bewerten. Durch Einzel- und Fokusgruppeninterviews stellte das Projekt sicher, dass die künftige Politik den tatsächlichen Bedürfnissen der Bürger*innen entspricht. Die Fokusgruppen wurden durch Policy Labs ergänzt, in denen Klima- und Sozialpolitiker*innen auf Grundlage der Studie und der Ergebnisse aus den Fokusgruppen gemeinsam politische Empfehlungen entwickelten. In einem hochrangig besetzten Treffen, mit drei Policy Briefs und einer Online-Schulung zur Kohlenstoffpreisgestaltung wurden politische Entscheidungsträger*innen und Fachleute in den MOE-Ländern zusätzlich über die gewonnenen Ergebnisse informiert. In einem Workshop in Brüssel erhielten dann auch die politischen Entscheidungsträger*innen auf EU-Ebene Zugang zu den Ergebnissen. Mit den Erkenntnissen aus dem Projekt verbreitete das Projekt Wissen über Möglichkeiten einer sozialgerechten CO2-Preispolitik, erhöhte die gesellschaftliche Akzeptanz für die CO2-Bepreisung und schaffte damit die Grundlage für eine ehrgeizigere Klimapolitik in der Region. 

Ergebnisse

  • Erarbeitung einer Studie in der die Auswirkungen eines CO2-Preises im Transport- und Wärmesektor auf verschiedene Einkommensgruppen in den EU-Mitgliedstaaten modelliert, Schwachstellenmuster identifiziert und nach Möglichkeiten gesucht wurde, gefährdete Gruppen zu unterstützen. Dies soll den Dekarbonisierungsprozess gemäß der aktualisierten ETS-Richtlinie und der Verordnung über den Klimafonds voranbringen.  
  • Durch das Projekt wurden über 100 nationale Interessenvertreter aus 9 EU-Mitgliedstaaten erreicht und über die bevorstehende Kohlenstoffbepreisung in Gebäuden und im Straßenverkehr (ETS 2) informiert. So wurden mögliche Verteilungsauswirkungen und Möglichkeiten, diese wirksam anzugehen, thematisiert. Durch die in den veröffentlichten Berichten gegebenen Hinweise und die Teilnahme an Diskussionen auf 5 nationalen und internationalen Veranstaltungen, sind diese Akteure nun besser darauf vorbereitet, an der Entwicklung wirksamer nationaler sozialer Klimapläne in ihren jeweiligen Mitgliedstaaten zu arbeiten. Mindestens 10 Veröffentlichungen und Presseinterviews in nationalen polnischen und rumänischen sowie internationalen Medien trugen außerdem dazu bei, die Wissensbasis in Polen und Rumänien über ETS 2 und den Sozialen Klimafonds zu verbreiten und stärken. 
  • In Rumänien trug einer der Projektpartner, das CSD, direkt zu einem wichtigen politischen Prozess bei, indem es an der Arbeitsgruppe des Präsidenten zum sozialen Klimafonds mitwirkte und einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung eines Weißbuchs leistete, das die Grundlage für die Vorbereitung des nationalen sozialen Klimaplans Rumäniens bilden soll.  

Letzte Aktualisierung: Juli 2024

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