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Verteilung der CO2-Preislast in MOE

Das Projekt ist abgeschlossen. Abmilderung der negativen Auswirkungen von CO2-Bepreisung in mittel- und osteuropäischen Ländern

Emissionshandel (ETS) Energiearmut Energiepolitik Klimapolitik

Beitragsbild

Infos zum Projekt

Länder:

Bulgarien, Deutschland, Polen, Rumänien, Ungarn

Dauer des Projekts:

10/21 - 09/23

Zielgruppen:

Nichtregierungsorganisationen, Lokale Regierungen, Nationale Regierungen, Verbände

Fördersumme:

548.055,00 €

Kontakt

Kontakt:

Constantin Postoiu

Durchführende Organisationen:
  • Energy Policy Group (EPG)
Partner:
  • Center for the Study of Democracy (CSD Bulgaria)
  • Habitat for Humanity International Hungary (HFHI HU)
  • ideas into energy gGmbH
  • Institute for Structural Research (IBS), Poland

Hintergrund

Die Bepreisung von Kohlenstoff ist der Eckpfeiler der EU-Politik zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Erreichung von Klimaneutralität bis 2050. Obgleich sie ein effektives Instrument ist, geht sie auch mit einer unerwünschten Verteilungswirkung einher, bei der die angestrebten Vorteile gleichzeitig wirtschaftliche und soziale Nachteile für einige EU-Bürger*innen bedeuten. Dies hat in einigen Regionen zu einer eher skeptischen Haltung gegenüber dem Dekarbonisierungsprozess der EU geführt. Dies gilt auch für Mittel- und Osteuropa (MOE), eine Region mit kohlenstoffintensiven Volkswirtschaften und einer stark von Energiearmut geprägten Bevölkerung. Für eine einheitliche und fortschrittliche Agenda in den EU-Ländern müssen die Entscheidungsträger*innen Lösungen zur Abfederung der negativen Auswirkungen der Kohlenstoffbepreisung finden.

Project Team; Photo: © Energy Policy GroupProjekt Team; Photo: © Energy Policy Group

Projekt

Um Lösungen zu entwickeln, ist ein gründliches Verständnis der Verteilungswirkung der Kohlenstoffbepreisung und der Wechselwirkungen zwischen Klimapolitik und Energiearmut unerlässlich. Zu diesem Zweck führte das Projektteam eine Studie über die Auswirkungen steigender Kohlenstoffpreise auf wirtschaftlich vulnerable Gruppen durch. Sie konzentrierte sich auf vier osteuropäische EU-Mitgliedstaaten (Bulgarien, Ungarn, Polen und Rumänien), die überdurchschnittlich stark von fossilen Brennstoffen abhängig und von Energiearmut betroffen sind.

Die Studie untersuchte verschiedene Aspekte der Verteilungseffekte, wie zum Beispiel die Preisentwicklung, die Art und Weise, wie Verbraucher*innen sich daran anpassen, und welche Folgen die CO2-Bepreisung für den Arbeitsmarkt mit sich bringt (insbesondere in kohlenstoffintensiven Sektoren).

Auf Grundlage der Ergebnisse gab das Projektteam Empfehlungen dazu ab, wie politische Entscheidungsträger*innen die negativen Auswirkungen einer Kohlenstoffsteuer abfedern können, beispielsweise durch eine Umverteilung zusätzlicher Steuereinnahmen. So konnten Regierungen soziale Gerechtigkeit herstellen und den sozialen Schutz für gefährdete Gruppen optimieren. Um eine fundierte Debatte über die Wechselwirkung zwischen Klimapolitik und Energiearmut zu fördern, führte das Projektteam mit relevanten Akteuren auf nationaler und EU-Ebene öffentliche Konsultationen zu den wichtigsten Ergebnissen durch. Das Projektteam koordinierte seine Aktivitäten mit dem EUKI-Projekt Sozialgerechte CO2-Preispolitik in MOE.

Ergebnisse

Im Rahmen des Projekts wurden eine Methodik und ein quantitativer Modellierungsrahmen für die Analyse spezifischer nationaler Daten aus offiziellen Quellen entwickelt, wobei der Schwerpunkt auf den Verteilungseffekten von Kohlenstoffpreisen lag, insbesondere auf sozial gerechten politischen Szenarien.  

Das Projekt veröffentlichte erfolgreich nationale Strategiepapiere für Bulgarien, Ungarn, Polen, Deutschland und Rumänien, in denen die Forschungsergebnisse für die jeweiligen Länder interpretiert wurden. Die Ergebnisse dieser nationalen Strategiepapiere sowie die entwickelte Methodik und der quantitative Modellierungsrahmen wurden in dem Abschlussbericht Distributional Impact of Carbon Pricing in Central and Eastern Europe - EPG (enpg.ro) veröffentlicht.

Bulgarien: 

Ungarn: 

Polen: 

Deutschland: 

Rumänien: 

Für Rumänien war dies die erste Studie, die sich mit den Auswirkungen der Kohlenstoffbepreisung auf die Haushalte befasste und einen bedeutenden Einfluss auf die politischen Entscheidungsträger*innen hatte. EPG-Mitglieder, die sich mit diesem Projekt befassten, wurden ins rumänische Parlament eingeladen, um die Projektergebnisse einem Publikum von 24 Personen vorzustellen. Nach zwei Jahren der Energiepreiserhöhungen dienten die Ergebnisse dieses Projekts -Veröffentlichungen und die Veranstaltungen zur Vorstellung der Studienergebnisse - als gute Informationsquellen für Politiker*innen und verringerten die durch das Netto-Null-Ziel der EU hervorgerufene öffentliche Unruhe.

Letzte Aktualisierung: Juli 2025

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