Nachhaltige Finanzierung für die industrielle Dekarbonisierung
Das Projekt ist abgeschlossen. Die industrielle Dekarbonisierung in der Tschechischen Republik, Ungarn, Polen und der Slowakei vorantreiben.
Infos zum Projekt
Polen, Slowakei, Tschechische Republik, Ungarn
10/21 - 03/24
Privatsektor, Nationale Regierungen, Verbände, Nichtregierungsorganisationen
532.455,00 €
Kontakt
Martin Vokalek
- Equilibrium Institute
- International Sustainable Finance Centre z.u.
- PEDAL Consulting
- WiseEuropa - Foundation Warsaw Institute for Economic and European Studies
Hintergrund
Die Visegrád-Gruppe (V4), zu der die Tschechische Republik, Ungarn, Polen und die Slowakei gehören, hinkt bei der Dekarbonisierung der Industrie derzeit hinterher. Die vier Länder müssen ihre Anstrengungen auf die stark emittierenden Industrien konzentrieren, wenn sie die nationalen und die EU-Klimaziele erreichen wollen. Allerdings haben die Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft und Finanzwesen noch immer nicht die notwendigen Fachkenntnisse, Finanzierungsmechanismen und politischen Anreize.
Industrielle Sehenswürdigkeit Landschaftspark Nord in Duisburg, Foto: ©pixabay
Projekt
Das Projektteam stellt Vertreter*innen der emissionsintensiven Industrien, von Finanzinstituten und politischen Entscheidungsträger*innen das notwendige Wissen zur Verfügung, um Dekarbonisierungsmaßnahmen in den Zielländern zu fördern und voranzutreiben. Zu diesem Zweck führt das Team mehrere Aktivitäten durch, wobei es sich in allen Phasen eng mit der Zielgruppe abstimmt. Zunächst führt es eine Grundlagenstudie über den Stand der industriellen Dekarbonisierung in den V4-Ländern durch. Auf dieser Grundlage entwickelt es einen Plan für politische und Finanzierungsmaßnahmen für Investor*innen und politische Entscheidungsträger*innen, mit dem diese die nötigen Schritte zur Einleitung der Dekarbonisierung ergreifen können. Darüber hinaus können Wirtschaftsvertreter*innen an Workshops und Informationsveranstaltungen teilnehmen und Kenntnisse sowie Fähigkeiten in den Bereichen Klimawandel, Dekarbonisierung, Klimapolitik und nachhaltige Finanzierung erlangen. Im Rahmen einer Konferenz und über ein Online-Portal erhält die Zielgruppe einfachen Zugang zu Informationen über den industriellen Wandel sowie über Finanzierungsmöglichkeiten und ‑instrumente. Die Maßnahmen dienen zum einen dazu, Entscheidungsträger*innen das nötige Wissen zu vermitteln. Zum anderen fördern sie die Kommunikation, Zusammenarbeit und Vernetzung der Teilnehmenden. Diese können Ideen und bewährte Vorgehensweisen austauschen und gemeinsam eine kritische Masse bilden, die dafür Sorge trägt, dass Politiker*innen geplante Dekarbonisierungsmaßnahmen auch wirklich umsetzen. Eine „Industrie-Taskforce“ in jedem Land versammelt Mitglieder aus verschiedenen Sektoren und geografischen Gebieten, die sich zu Netto-Null-Zielen verpflichten, eine Vorreiterrolle für das weitere Projekt übernehmen und die Dekarbonisierungsagenda fördern. Mittel- bis langfristig tragen diese Aktivitäten somit zur Entwicklung von dekarbonisierungsorientierten Richtlinien und regulatorischen Rahmenwerken in der V4-Region bei.
Ergebnisse
Es wurden vier länderspezifische Berichte (Slowakei, Ungarn, Tschechien, und Polen) erstellt, in denen die finanziellen, regulatorischen und politischen Hindernisse für die Dekarbonisierung der Industrie sowie die Positionen der Branchenführer gegenüber ehrgeizigeren Bemühungen und der EU-Agenda für nachhaltige Finanzen dargelegt wurden.
Im Anschluss an diese Barrier Reports wurden individuelle Roadmap-Studien entwickelt, die auf die spezifischen Bedürfnisse aller vier Zielländer zugeschnitten waren: Polen, Ungarn, Tschechien, and Slowakei. Die öffentliche Präsentation der Roadmap-Studien war ein wichtiger Erfolg, der wesentlich zur Bekanntheit des Projekts und seiner Ergebnisse beitrug. Die Studien wurden weit verbreitet, darunter auch auf dem CEE Sustainable Finance Summit in Prag an prominenter Stelle vorgestellt. Diese Verbreitungsstrategie erhöhte nicht nur die Glaubwürdigkeit der Forschung, sondern positionierte das Projekt auch als bemerkenswerten Beitrag zur Diskussion über nachhaltige Finanzen in der Region.
245 Entscheidungsträger*innen aus dem Industrie- und Finanzsektor sowie politische Entscheidungsträger*innen wurden durch Workshops, Rundtischgespräche und andere Aktivitäten in den Kapazitätsaufbau einbezogen, womit das ursprüngliche Ziel von 150 Personen bei weitem übertroffen werden konnte. In einem Sektor, in dem die Dekarbonisierung besonders herausfordernd ist, wurden durch diese Bemühungen die Grundlagen für länder- und grenzüberschreitende Netzwerke geschaffen und Partnern in der Industrie gezeigt, dass es eine dynamische Zivilgesellschaft gibt, die über Instrumente verfügt, um den Weg in Richtung Netto-Null-Emissionen wirksam zu unterstützen.
Letzte Aktualisierung: Januar 2025