Kapazitätsaufbau für ambitionierte Langfriststrategien
Das Projekt ist abgeschlossen. Ziel des Projekts war eine Verbesserung der Qualität der langfristigen Strategien (LTS) zur Dekarbonisierung der Visegrad-4+2-Staaten (Polen, Tschechien, Ungarn, Slowakei sowie Rumänien und Bulgarien) durch einen Kapazitätsaufbau bei zivilgesellschaftlichen Organisationen, damit sie sich wirksamer an den Prozessen der nationalen LTS beteiligen können.
Infos zum Projekt
Bulgarien, Polen, Rumänien, Slowakei, Tschechische Republik, Ungarn
11/19 - 12/21
Nichtregierungsorganisationen, Zivilgesellschaft, Verbände, Nationale Regierungen, Bildungseinrichtungen
257.710,00 €
Kontakt
Maria Radikov
Hintergrund
Die meisten der V4+2-Staaten ringen mit dem Konzept der vollständigen Dekarbonisierung ihrer Wirtschaft, da sie dies als eine zusätzliche Kostenbelastung für Wirtschaft und Gesellschaft betrachten. Das hat zu Widerstand gegen das Ziel der EU geführt, bis 2050 klimaneutral zu werden. Die Temperaturziele des Pariser Klimaschutzabkommens lassen sich jedoch nur erreichen, wenn die Dekarbonisierung in den Visegrad-4+2-Staaten umgesetzt wird. Obwohl sich die Debatte über die Dekarbonisierung im Wesentlichen auf den Energiesektor konzentriert, muss unbedingt darauf hingewiesen werden, dass die Dekarbonisierung auch andere Sektoren wie Industrie, Landwirtschaft und Verkehr betrifft.
Insgesamt sind integrative und umfassende Visionen und Vorstellungen des Wandels erforderlich, in denen die zusätzlichen Vorteile des Übergangs zur Klimaneutralität für die Gesellschaft hervorgehoben werden, um eine Entwicklung in dieser Richtung voranzubringen und eine breite gesellschaftliche Unterstützung für den Übergang zur Emissionsfreiheit aufzubauen. In jedem dieser Länder muss eine Vorstellung entwickelt werden, die die positiven Nebeneffekte aufzeigt. Dies muss durch nationale Akteure erfolgen, denn sie sind am besten positioniert, um die nationalen Gegebenheiten zu bewerten.
Projekt
Im Mittelpunkt des Projekts stand der Austausch zwischen verschiedenen Stakeholdern aus unterschiedlichen Sektoren über die positiven Auswirkungen von ehrgeizigen langfristigen Klimastrategien. Dieser Austausch konnte die Debatte in anderen Ländern und sogar in der gesamten Region anstoßen, sodass Synergien entstanden sind und neue Möglichkeiten aufgezeigt wurden, um Strategien für den Übergang in eine kohlenstofffreie Wirtschaft und Gesellschaft zu entwickeln.
Im Rahmen des Projekts war eine dreistufige Theorie des Wandels vorgesehen, um bei den zivilgesellschaftlichen Organisationen die Kapazitäten zum Handeln auf nationaler Ebene zu stärken. Erstens wurden die zivilgesellschaftlichen Organisationen angeregt, sich wirksamer an den Prozessen der LTS zu beteiligen, zweitens wurde eine stärkere Übereinstimmung der nationalen LTS mit den LTS der EU und dem Pariser Klimaschutzabkommen erzielt, und drittens wurde der Austausch mit anderen Stakeholdern zu diesem Thema gefördert. Das Projekt war in erster Linie auf die drei Kernländer Polen, Tschechien und Ungarn ausgerichtet.
Ergebnisse
- Im Rahmen des Projekts wurde ein nLTS-Bewertungsbericht erstellt und in konstruktiver Weise auf die nationalen Strategien angewandt.
- Das Projekt hat die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Interessengruppen auf nationaler Ebene in Tschechien, Polen und Ungarn erheblich verbessert. Auf regionaler Ebene (auch in Bulgarien, Rumänien und der Slowakei) wurden neue Räume geschaffen, um horizontale Themen, wie die entscheidende Rolle der öffentlichen Beteiligung bei der Gestaltung und Umsetzung von Klima- und Energiepolitik, gemeinsam anzugehen.
- Das Projekt brachte auch CSOs, Think-Tanks und Experten aus MOE im Bereich Klima und Energie über zwei „virtuelle Studienreisen“ nach Brüssel, die eine einzigartige Möglichkeit boten, direkte Verbindungen zu den wichtigsten EU-Akteuren herzustellen und mit der Europäischen Kommission, den Mitgliedern des Europäischen Parlaments, den Wirtschafts- und Städteverbänden der EU sowie den Gewerkschaften über die spezifischen Herausforderungen und Chancen der MOEs in Bezug auf die Energiewende, den Klimaschutz und die EU-Finanzierung zu sprechen.
Letzte Aktualisierung: Oktober 2024