Das Projekt ist abgeschlossen. Förderung des Fahrrads als wichtiges städtisches Verkehrsmittel in der Slowakei und der Tschechischen Republik.
Deutschland, Estland, Slowakei, Tschechische Republik
10/19 - 03/22
Lokale Regierungen, Nationale Regierungen
326.238,00 €
Damian Arikas
Das Projekt baute auf den Erkenntnissen und Ergebnissen des Vorgängerprojekts „Cyclurban“ auf. Dennoch hat der Verkehrssektor, auf den etwa 20 Prozent der Treibhausgasemissionen der EU entfallen, in den letzten Jahren keine großen Fortschritte bei der Verringerung der Emissionen erzielt. So nimmt die Zahl der zugelassenen Kraftfahrzeuge weiter zu und die Alternativen zum Auto sind noch nicht attraktiv genug.
In den Zielländern ist das Fahrrad derzeit kein Teil der städtischen Verkehrssysteme und wird gegenüber einem „vollwertigen“ Verkehrsmittel bestenfalls als Notlösung wahrgenommen. Außerdem besteht ein enger Zusammenhang zwischen dem Auto und dem sozialen Status einer Person, wodurch viele Menschen einen Teil ihres Selbstwertgefühls aus dem Besitz eines Autos ziehen. Infolgedessen hat sich die Zahl der Autos in den Städten in den letzten 20 Jahren verdoppelt, während das Fahrrad nur vereinzelt oder ad hoc als Verkehrsmittel genutzt wird.
Es fehlt ein systemorientiertes, integriertes Konzept, um zu erreichen, dass die Menschen bereit sind, vom Auto auf das Fahrrad umzusteigen. Cyclurban+ wollte diese Beschränkungen überwinden und durch Capacity Building ein Umdenken der Entscheider*innen und Planer*innen im Verkehrssektor herbeizuführen.
Cycleurban+ hatte zum Ziel, das Fahrrad als städtisches Verkehrsmittel zu fördern. Das Projekt richtete sich an kommunale Mitarbeiter*innen, Entscheider*innen sowie Institutionen auf nationaler Ebene, um die traditionell autozentrierte Sichtweise in der Stadtentwicklungsplanung zu überwinden.
Über einen Zeitraum von 14 Monaten brachte das Projekt mehrere Maßnahmen auf den Weg, mit denen in der Tschechischen Republik und der Slowakei eine Mobilitätswende eingeleitet werden sollte. Die Maßnahmen fokussierten sich auf die Städte Bratislava (Pressburg) und Brno (Brünn). Erstens wurden Workshops und Seminare für Planer*innen und Entscheider*innen durchgeführt. Zweitens wurde eine Online-Plattform bereitgestellt, die Kommunen in beiden Ländern bei der Finanzierung von Radverkehrsprojekten und der entsprechenden Infrastruktur unterstützt. Drittens wurden Strategiepapiere mit Vorschlägen für wirksame Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs erarbeitet. In der Slowakei arbeitete das Projekt mit einer Datenbank, in der Radverkehrsunfälle erfasst wurden, um Unfallschwerpunkte zu erkennen und zu beseitigen. In Brünn wurde ein Radverkehrsaudit durchgeführt, um die Radverkehrspolitik der Stadt zu bewerten und Verbesserungsvorschläge zu entwickeln. Darüber hinaus wurden in beiden Ländern NROs und andere Gruppen und Vereine von Fahrradfahrenden durch den Austausch von Wissen und die Verbreitung erfolgreicher Konzepte unterstützt.
Fahrradfahrer in der Innenstadt; Foto: Jolanda Lipu, BEF Estonia
Letzte Aktualisierung: Januar 2025