Das Projekt ist abgeschlossen. Es befasste sich mit den Herausforderungen im Zusammenhang mit Klimainvestitionen und baute zu diesem Zweck neue Kapazitäten in Deutschland, Lettland und Tschechien auf. Den Ausgangspunkt des Projekts bildeten bereits vorhandene Kenntnisse und Erfahrungen, die mithilfe von Durchführungspartnern in andere Kontexte übertragen und an die jeweiligen nationalen Gegebenheiten angepasst wurden.
Finanzen Nachhaltige Wirtschaft
Deutschland, Lettland, Tschechische Republik
09/18 - 02/21
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568.113,00 €
Aleksandra Novikova-Rodi
Die EU-Verordnung über das Governance-System der Energieunion verpflichtet die Mitgliedstaaten zur Ausarbeitung nationaler Energie- und Klimapläne. Zur Umsetzung dieser Pläne müssen bis 2030 Finanzmittel in erheblicher Höhe aufgewendet werden. Tschechien und Lettland haben ein Paket mit finanziellen Anreizen und fiskalischen Maßnahmen eingeführt, um Investitionen zur Dekarbonisierung ihrer Volkswirtschaft zu fördern. Allerdings reichen diese Pakete zur Erreichung der ehrgeizigen Energie- und Klimaziele nicht aus. Hinzu kommt, dass das Knowhow bei der Strukturierung von realisierbaren Projekten sowie die Erfahrungen mit der Mobilisierung von größeren Mengen an privatem Kapital auf nationaler und lokaler Ebene begrenzt sind. Deshalb benötigen die Mitgliedstaaten zur Aufbringung der benötigten Investitionsmittel neue Kenntnisse und Kapazitäten.
Es unterstützte Lettland, Tschechien und Deutschland bei der gezielten Planung von Klimainvestitionen. Es analysierte die erforderlichen Investitionen zur Erreichung der Klima- und Energieziele bis 2030 und gab einen Überblick über bisherige öffentliche und private Investitionen in Energiewende, Klimaschutz und Klimaanpassung. Anschließend wurden Kapitalbeschaffungspläne entwickelt, um die Lücke zwischen Kapitalbedarf und verfügbaren Mitteln zu schließen.
Auftaktveranstaltung des Projekts in Berlin im November 2018. Foto: Samuel Held/GIZ
Die Ergebnisse wurden gemeinsam mit den nationalen Zielgruppen und Ministerien entwickelt, was eine enge Einbindung der vorhandenen Daten und Kenntnisse ermöglichte. Dies hilft den Akteuren, den Investitionsbedarf bis 2030 genauer zu planen und die nationalen Klimaziele effektiver umzusetzen.
Das Projekt ermöglichte es den Partnern, zur politischen Debatte in der EU beizutragen und über die Umsetzung des EU-Energie- und Klimapakets 2030 sowie internationale Klimaschutzverpflichtungen zu berichten. Dies könnte andere EU-Mitgliedstaaten zu verstärkter Klimafinanzierung anregen.
Für Deutschland, Lettland und Tschechien wurden Klima- und Energieinvestitionskarten (CEIM) und Investitionsbedarfsbewertungen erstellt. In Lettland und Tschechien wurden Kapitalerhöhungspläne (CRP) für bestimmte Sektoren erstellt, in Tschechien speziell für die Fernwärmeindustrie und in Lettland für die holzverarbeitende Industrie.
Das Projekt sensibilisierte und verbreitete die Ergebnisse auf 24 Veranstaltungen, darunter UNFCCC COP-Veranstaltungen und Briefings der EU-Kommission.
Details zu Tschechien
Die CEIMs wurden von tschechischen Ministerien genutzt, um die Investitionen für die Energie- und Klimaziele bis 2030 zu bewerten. Es wurde festgestellt, dass zwischen 2021 und 2030 jährlich 1,2 Milliarden Euro investiert werden müssen, was etwa sechsmal höher ist als die verfügbaren Mittel. Besonders herausfordernd ist der Fernwärmesektor, der eine Gesamtinvestition von 4 Milliarden Euro bis 2030 benötigt. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit dem tschechischen Ministerium für Industrie und Handel vorgestellt.
Details zu Lettland
Die CEIM-Karte von Lettland 2018 zeigte den Status der Investitionen in zentrale Energieversorgung und den Gebäudesektor. Sie wurde zusammen mit verschiedenen Experten entwickelt und von Ministerien für die Planung neuer Politiken genutzt. Es sind Folgeforschungen für weitere Sektoren geplant. Die Investitionskarte wurde auch für die Planung und Überarbeitung der nationalen Energie- und Klimapläne verwendet. Der Bericht zur holzverarbeitenden Industrie identifizierte Verbesserungspotenziale und wurde im nationalen Forschungsprogramm EnergyPath verwendet.
Letzte Aktualisierung: Februar 2025