Die Städte Agios Dimitrios und Bottrop starten die erste griechisch-deutsche Klimaschutzpartnerschaft
Am 22. und 23. November 2018 kamen erstmals Vertreterinnen und Vertreter aus Bottrop und Agios Dimitrios in Griechenland zusammen, um sich über Herausforderungen, Ziele und Initiativen des kommunalen Klimaschutzes in beiden Städten auszutauschen. Dabei identifizierten sie Bereiche von gemeinsamem Interesse und einigten sich auf ein vorläufiges Arbeitsprogramm, das in den nächsten zwei Jahren umgesetzt werden soll. Ermöglicht wird die Klimaschutzpartnerschaft durch das Projekt „Bridging European and Local Climate Action“ (BEACON), das vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Europäischen Klimaschutzinitiative (EUKI) finanziert wird.
Bürgermeisterin und Gastgeberin Maria Androutsou hieß die Teilnehmenden des ersten Treffens in Agios Dimitrios Willkommen und betonte die Bedeutung der Vernetzung und des europäischen Austauschs angesichts gemeinsamer Herausforderungen im Klimaschutz. Ziel des Treffens war es, ein besseres Verständnis für Herausforderungen, Ziele und Prioritäten der jeweiligen Partnerstadt zu entwickeln, da die Städte in diesem Format zum ersten Mal zusammenarbeiten. Die beiden angereisten Vertreter der Stadt Bottrop und waren sehr daran interessiert, mehr über die Bürgerbeteiligungsprozesse von Agios Dimitrios, ihren Nachhaltigkeitsbericht und ihre Bestrebungen zu erfahren, die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung („Sustainable Development Goals“) in ihre tägliche Arbeit zu integrieren.
Die griechischen Teilnehmenden erhielten Informationen zu Bottrops InnovationCity-Projekt, in dem die Stadt vielfältige Maßnahmen umsetzt, und beispielsweise lokale Energieberatung anbietet oder Anreize für Energieeffizienzmaßnahmen, insbesondere für Gebäudesanierung, bietet. Das Projekt ist auf gutem Wege, sein selbstgestecktes Ziel zu erreichen, das eine Halbierung der Treibhausgasemissionen bis 2020 gegenüber 2010 in einem Modellgebiet Bottrop vorsieht. Die Teilnehmenden identifizierten folgende Themen, die im Rahmen der Klimapartnerschaft gemeinsam adressiert werden können: 1)Planung und Monitoring von Photovoltaikanlagen sowie Energiemonitoring in öffentlichen Gebäuden, 2) Verknüpfung städtischer Klimaschutzmaßnahmen mit den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung, 3) Nachhaltige Mobilitätsplanung, 4) Renaturierungsmaßnahmen, grüne Infrastruktur und 5)Umweltfreundliche Beschaffung.
Während der Exkursion am zweiten Tag besuchte die Gruppe das Gemeinschaftsgartenprojekt von Agios Dimitrios sowie das stadteigene Sommercamp für Schulkinder, das Solarstrom und -wärme nutzt und über eine eigene Anlage zur Abwasseraufbereitung verfügt. Die Gruppe wurde auch in die Gebiete geführt, die von den Waldbränden im Sommer 2018 betroffen waren. Dieser Besuch vermittelte den Teilnehmenden einen Eindruck der verheerenden Auswirkungen extremer Wetterereignisse, verstärkt durch den Klimawandel, und die Notwendigkeit nachhaltiger Klimaschutzmaßnahmen.
Damit lokale Klimaschutzmaßnahmen erfolgreich sind, betonten die Vertreterinnen und Vertreter beider Städte die Notwendigkeit, mit Bürgerinnen und Bürgern und lokalen Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft und Bildung in Dialog zu treten. Die Klimaschutzpartnerschaft wird beiderseits auch als Chance gesehen, Barrieren zu überwinden und den Austausch innerhalb der Stadtverwaltung zu fördern. Im Rahmen der Zusammenarbeit sind fünf weitere bilaterale Treffen sowie die Teilnahme an mehreren von BEACON organisierten regionalen Workshops und Konferenzen vorgesehen.