Europäischen Klimaschutz vernetzen

Klimaschutz ist eine Aufgabe, die Europa nur gemeinsam lösen kann. Die zweite Vernetzungskonferenz der Europäischen Klimaschutzinitiative (EUKI) brachte zu diesem Zweck mehr als 120 Aktive im Klimaschutz aus 16 Ländern zusammen. Zwei Tage lang diskutierten die Teilnehmenden über konkrete Ansätze und Lösungen für eines der drängendsten Probleme unserer Zeit. Im Mittelpunkt stand dabei auch der europäische Vernetzungsgedanke.

Veröffentlicht: 13. März 2019
Vernetzungskonferenz der Europäischen Klimaschutzinitiative

„Die Europäische Klimaschutzinitiative ist mehr als ein Finanzierungsinstrument. Sie schafft Kooperation und bringt Partner aus ganz Europa zusammen“, betonte Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium (BMU), in seiner Eröffnungsrede. Mit der Vernetzungskonferenz schaffte die EUKI eine Plattform zum Austausch aktiver Klimaschützer*innen. Mitarbeitende aus Durchführungs- und Partnerorganisationen der EU-weiten EUKI-Projekte konnten während der zwei Tage von den Erfahrungen ihrer Kolleg*innen lernen. „Die Atmosphäre war inspirierend, die Workshops und Reden waren aufregend und die Leute waren sehr fortschrittlich“, lobte ein Teilnehmer.

Mehr als 120 engagierte Klimaschützer*innen trafen sich für die Vernetzungskonferenz in Berlin. Foto: GIZ/ André Wagenzik
Mehr als 120 engagierte Klimaschützer*innen trafen sich für die Vernetzungskonferenz in Berlin. Foto: GIZ/ André Wagenzik

Intensiver Austausch

Zahlreiche Workshops und thematische Arbeitsgruppen luden zum Austausch ein. Es ging dabei unter anderem um die Zukunft der Mobilität, Nationale Energie- und Klimapläne (NECPs), aber auch um lokale Klimaaktivitäten auf der kroatischen Insel Krk. Von dort berichtete Vjeran Pirsic über den Weg hin zu einem CO2-neutralen und energieautarken Eiland, an dem alle sieben Inselgemeinden beteiligt sind.
Die Teilnehmer*innen aus acht verschiedenen Themenbereichen und verschiedenen regionalen Kontexten bekamen Denkanreize zu innovativen Ideen rund um den Klimaschutz und stellten ihre Projektarbeit vor. Christia Alexandru vom zypriotischen Projekt Business4Climate+ berichtet: „Mir hat besonders der Projektmarktplatz gefallen. Er war eine tolle Möglichkeit, Menschen kennenzulernen, mehr über ihre Projekte zu erfahren und Netzwerke zu bilden.“

An „Ländertischen“ tauschten sich Klimaschützer*innen über Probleme und Chancen in ihren Herkunftsländern aus. Foto: GIZ/ André Wagenzik
An „Ländertischen“ tauschten sich Klimaschützer*innen über Probleme und Chancen in ihren Herkunftsländern aus. Foto: GIZ/ André Wagenzik

Grenzenlose Vernetzung

Für erfolgreichen Klimaschutz ist die Vernetzung über Ländergrenzen und Politikebenen nötig. In Berlin kamen daher die europäische, nationale und kommunale Ebene zu Wort. Der rumänische Staatssekretär Ion Cîmpeanu und sein deutscher Amtskollege Jochen Flasbarth trafen sich zum Austausch. Beide hoben die Bedeutung der europäischen Zusammenarbeit im Klimaschutz hervor. Die EU-Pläne für eine klimaneutrale Wirtschaft präsentierte der Niederländer Akshay Patki von der Generaldirektion für Klimapolitik (DG CLIMA). „Wir müssen die Modernisierung schaffen und dürfen dabei niemanden zurücklassen“, erklärte Patki.

„Welche Rolle kann der Journalismus auf dem Weg in eine kohlenstofffreie Zukunft spielen?“ war das Thema eines Workshops mit Carel Mohn (links) von Clean Energy Wire. Foto: GIZ André Wagenzik
„Welche Rolle kann der Journalismus auf dem Weg in eine kohlenstofffreie Zukunft spielen?“ war das Thema eines Workshops mit Carel Mohn (links) von Clean Energy Wire. Foto: GIZ André Wagenzik

Der Bürgermeister Leszek Tabor (Sztum, Polen) und die Bürgermeisterin Susanne Geils (Ritterhude, Deutschland) gaben Einblicke in ihre Städtepartnerschaft. Im Rahmen des EUKI-Projekts BEACON besteht ein intensiver fachlicher Austausch beider Kommunen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen. „Für uns war überraschend und inspirierend, wie systematisch in Sztum das Thema Kommunaler Klimaschutz angegangen wurde“, erzählte Geils. Das Sztumer Klimaschutzkonzept habe Ritterhude „in der Absicht bekräftigt, in den Prozess der Erarbeitung eins aktualisierten Klimaschutzkonzepts einzusteigen.“ „Beide Gemeinden stehen vor ähnlichen Herausforderungen“, bekräftigte ihr polnischer Kollege Tabor.

Wohin geht die Reise im Klimaschutz? Zahlreiche Redner*innen suchten nach Antworten. V.l. Dr. Maja Göpel (WGBU), Akshay Patki (DG CLIMA), Stefan Bundscherer (GIZ) und Dr. Silke Karcher (BMU). Fotos: GIZ/ André Wagenzik
Wohin geht die Reise im Klimaschutz? Zahlreiche Redner*innen suchten nach Antworten. V.l. Dr. Maja Göpel (WGBU), Akshay Patki (DG CLIMA), Stefan Bundscherer (GIZ) und Dr. Silke Karcher (BMU). Fotos: GIZ/ André Wagenzik

Die zweite Vernetzungskonferenz der EUKI fand am 5. und 6. März 2019 in Berlin statt. Mehr als 120 aktive Klimaschützer*innen aus 16 europäischen Ländern und 44 EUKI-Projekten nahmen daran teil. Die EUKI folgt damit ihrem Auftrag, den Klimaschutz in der Europäischen Union zu vernetzen. Neben der jährlichen Konferenz bietet die EUKI im Rahmen der EUKI Academy Trainings, Workshops und Webseminare an, um diesem Auftrag gerecht zu werden. Insgesamt finanziert die Europäische Klimaschutzinitiative im Auftrag des BMU 64 Projekte in 24 EU-Ländern. Sie trägt dabei zum Erreichen der Ziele des Pariser Abkommens und der EU2030-Ziele bei.