Journalistenstipendien zu Klima- und Energiefragen: Aus eins mach drei
von Anselm Bareis und Oliver Hölcke, GIZ/EUKI
Seit 2017 gibt International Journalist Programmes (IJP) im Rahmen der EUKI-Finanzierung Journalist*innen die Möglichkeit, sich mit Klima- und Energiethemen zu beschäftigen und international zu arbeiten. Aus dem einen Programm „Climate-Energy-Stipendium“ mit fünf Zielländern in Mittel- und Osteuropa wurden im laufenden EUKI-Projekt nun drei Programme. Für diese drei regional fokussierten Stipendien können sich in diesem Sommer Interessierte aus 13 Ländern bewerben. Das EUKI-Projekt hat zum einen das Ziel, die Talente und ihre Geschichten zu fördern, und will gleichzeitig ein Journalist*innen Netzwerk in Europa aufbauen.
Neue Programme, mehr Möglichkeiten
Um die Stipendiaten und ihre Themen noch persönlicher und passgenauer betreuen zu können, hat IJP das Programm in drei regionale Programme aufgeteilt: Ganz frisch dabei sind Rumänien, Bulgarien und Serbien. Sie sind Zielländer des von IJP erstmals durchgeführten Südosteuropaprogrammes. Nicht neu, aber erstmals mit einem eigenen Programm vertreten, ist Polen. Weiterhin bewerben konnten sich Interessierte aus Deutschland, Kroatien, Tschechien, Ungarn, Slowenien, der Slowakei sowie den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen. Während ihres sechs- bis achtwöchigen Gastaufenthalts in Deutschland oder einem der mittelosteuropäischen Länder, erhalten die ausgewählten Stipendiaten detaillierte Einblicke in Klimathemen und können ihre fachlichen Kenntnisse dazu erweitern. Die Mitarbeit in einem Gastmedium und Unterstützung beim journalistischen Arbeiten durch Kooperationspartner Clean Energy Wire sorgen für Vernetzung in der Branche und den Feinschliff der Geschichten.
Rund 100 geförderte Reportagen und Multimediabeiträge haben bereits Einfluss auf die öffentliche Debatte genommen
Ein Rückblick auf die bisherigen Ergebnisse der beiden EUKI-Projekte verspricht, dass die Erweiterung der Programme für noch mehr Einfluss in der Berichterstattung zum Klimawandel und verwandten Themen sorgen wird. Insbesondere in den neuen Projektzielländern Rumänien, Bulgarien und Serbien beginnen Klimathemen, die insbesondere von einer jungen Generation Journalist*innen behandelt werden langsam aber sicher ihren Weg in den öffentlichen Mainstream zu finden.
Größere Erfolge konnten im Projektrahmen bisher unter anderem in Tschechien und Ungarn gefeiert werden: Der Alumnus Nagy Gerely beispielsweise wurde mit einem Preis für die beste Energieberichterstattung 2018 in Ungarn ausgezeichnet. Die SZ-Redakteurin Viktoria Großmann, Ex-Stipendiatin in Tschechien, wurde für 2019/2020 in den Beirat des deutsch-tschechischen Gesprächsforums berufen. Damit das Gelernte auch weitergetragen wird, haben die geförderten Journalist*innen die Möglichkeit, sich einmal jährlich mit den Absolvent*innen aus den ehemaligen Jahrgängen und Expert*innen aus dem Klima- und Energiebereich bei einer „Global Fellows Night“ zu vernetzen. Zur fachlichen Weiterbildung unterstützen Formate wie die im Mai eingerichtete Webseminarreihe „IJP-Climate Talks“ oder das durch die EUKI geförderte „Seminar zum Konstruktiven Journalismus“.
Bewerbungen für das Südosteuropa- und das Polenprogramm sind noch bis zum 15. August 2020 möglich
Während das Bewerbungsfenster für das Deutsch-Mittelosteuropäische Journalistenprogramm 2020 bereits geschlossen ist, haben Redakteur*innen oder freie Mitarbeiter*innen, die in Polen, Rumänien, Bulgarien oder Serbien in den Bereichen Print, Radio, Online oder TV tätig sind, noch bis zum 15. August die Möglichkeit, sich auf eine Förderung zu bewerben. Das Programm von IJP bietet neben einer Deckung von Kosten für Reise und Unterkunft Auslandserfahrungen, europäische Vernetzung und eine intensive, fachliche Betreuung auf erfolgreiche Bewerbende. Details zum Stipendium und der Bewerbung sind auf der Webseite von IJP zu finden oder auf Anfrage bei office@ijp.org erhältlich. Die EUKI wünscht allen Teilnehmenden viel Erfolg und freut sich auf neue, schöne Vernetzungsgeschichten im Sinne des europäischen Klimaschutzes.