Kommunales Energiemanagement in Bulgarien
Gebäude sind für 40 Prozent des EU-weiten Energieverbrauchs verantwortlich. Ein Projekt der Europäischen Klimaschutzinitiative (EUKI) hat sich das Ziel gesetzt, den Energieverbrauch und damit die CO2-Emissionen öffentlicher Gebäude nachhaltig zu verringern. Auf regelmäßigen Treffen tauschen die Projektpartner aus Bulgarien, Deutschland, Litauen und Slowenien Wissen und Erfahrungen zu den Themen Energieeffizienz und erneuerbaren Energien in Gebäuden aus. Das dritte Treffen des Projekts „Kommunales Energiemanagement” fand am 26. und 27. März 2019 in der bulgarischen Hauptstadt Sofia statt.
Das Programm der zweitägigen Veranstaltung bestand aus Diskussionsrunden und Exkursionen. Eingeladen hatte die Energieagentur SOFENA dazu in die Universität für Architektur, Bauingenieurwesen und Geodäsie.
Vor Ort diskutierten die Teilnehmenden beispielsweise über organisatorische Maßnahmen und finanzielle Modelle für kommunales Energiemanagement. Als organisatorische Maßnahmen schlägt das Projekt die Anstellung von Energiemanagern und fachlichen Experten in kommunalen Verwaltungen vor. Bisher fehlen häufig Fachkräfte und die Kompetenzen sind auf verschiedene Abteilungen verteilt.
Auch die erfolgreichen Trainingsprogramme des Projekts kamen zur Sprache. In diesem Rahmen werden beispielsweise Verwaltungsangestellte und kommunale Entscheidungsträger ausgebildet. Sie richten sich aber auch an Gebäudenutzende wie Lehrerinnen und Lehrer, Hausmeisterinnen und Hausmeister sowie an Kinder. Themen der Trainings sind unter anderem Energiemanagement in Gebäuden, Energy Audits, Energiestandards sowie Vorgaben zur Energieeffizienz.
Exkursion in Kindergarten
Exkursionen am zweiten Tag des Projekttreffens führten die Teilnehmenden in vier kommunale Gebäude in Sofia, Elin Pelin und Novi Han. Sie besuchten einen Kindergarten, eine Schule, ein klinisches Zentrum und ein Gemeindegebäude. Die Besucherinnen und Besucher konnten sich mit Verantwortlichen zu Problemen und Lösungen austauschen.
Ein Beispiel für Energieeinsparungspotenziale bietet der besuchte Kindergarten. Dessen Energieverbrauch war in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Auch bei der Wärmezufuhr gibt es Probleme. Das alte Kindergartengebäude und das angeschlossene neue Schwimmbad werden von der Gas-Öl-Heizung nicht gleichmäßig beheizt, was zu Temperaturschwankungen führt. Der Kindergarten könnte durch Energiemonitoring- und ein Energiekontrollsystem sowie einem funktionierenden hydraulischen Ausgleich Energie einsparen. Eine eigene Photovoltaikanlage könnte den ökologischen Fußabdruck weiter verbessern.
Im Rahmen des Projekts der Europäischen Klimaschutzinitiative (EUKI) des Bundesumweltministeriums (BMU) findet ein regelmäßiger grenzüberschreitender Dialog und Austausch der beteiligten europäischen Energie- und Klimaschutzagenturen statt. Am Projekt „Kommunales Energiemanagement“ beteiligt sind die Klimaschutzagentur Weserbergland (Deutschland), die Energieagentur Podravje (Slowenien), die Regionale Energieagentur Kaunas (Litauen) und die Energieagentur Sofia (Bulgarien).