Journalist*innen aus Mittel- und Osteuropa besuchen EUKI Klima-Projekte in Polen
von Tanja Maximow, GIZ/EUKI
Energie und Klima – Mediendialog in Polen
Vom 3. – 6. November fand im Rahmen des International Journalist Programme (IJP)
der Energy and Climate Media Dialogue in Polen als Teil des EUKI-Projekts Klima- und Energiestipendien für Journalist*innen aus Mittel- und Osteuropa statt. 11 Journalist*innen aus sieben Ländern reisten nach Warschau und Danzig um NGOs, Medieninstitute und Think Tanks zu besuchen. Die besuchten Organisationen setzen sich mit Klimafragen auseinandersetzen und treiben die Klimapolitik ihres Landes zur Erreichung der europäischen Klimaziele voran.

Während der dreitägigen Exkursion besuchte die Gruppe an Journalist*innen auch polnische Klimaprojekte, die von der Europäischen Klimaschutzinitiative (EUKI) finanziert werden. Monika Zwierz vom Just Transition Lab berichtete von den Herausforderungen Regionen dabei zu beraten, wie ein partizipativer und gerechter Kohleausstieg gestaltet werden kann. Marcin Kowalczyk, Leiter des Klimateams vom WWF Polen, berichtete live aus Glasgow von der COP26. Er schilderte die Erwartungen der polnischen Klimaakteur*innen an die UN-Klimakonferenz weitreichende globale Emissionsreduzierungen zu beschließen.
Auch ein Besuch bei der polnischen Tageszeitung Gazeta Wyborcza war Teil des Mediendialogs. Der stellvertretenden Chefredakteur Bartosz Wieliński führte durch die Räume der Zeitung und beantwortete die Fragen der Journalist*innen. Neben interessanten Einblicken zur Lage der freien Presse, ging es um die Medienberichterstattung zu Klima- und Energiethemen in Polen. Die Gazeta Wyborcza führte eigens die Rubrik „KLIMAT“ ein, um unter polnischen Leser*innen Bewusstsein für die Klimakrise und ihre Folgen zu schaffen.

Dr. Joanna Maćkowiak-Pandera, Präsidentin und Gründerin des Think Tanks Forum Energii und Tobiasz Adamczewski, Leiter des Bereichs Erneuerbare Energien des Think Tanks präsentierten anhand ihrer Analysen die aktuelle Lage der polnischen Klimapolitik. Das Duo erläuterte welche Schritte eingeleitet werden müssen, um Schlüsselsektoren der Wirtschaft zu Dekarbonisieren und die europäischen Klimaziele bis 2030 sowie Klimaneutralität in Polen bis 2055 zu erreichen.
Die Expert*innen von Forum Energii nehmen zudem einen positiven Trend in der öffentlichen Wahrnehmung und der medialen Berichterstattung zu Klimathemen wahr. So stieg die Zahl der Anfragen zu klimarelevanten Daten bei dem Think Tank im Jahr 2020 auf 200.
Von 2017 – 2021 finanzierte die EUKI das Clean Heat– Projekt des Think Tanks. Das Projekt entwickelte eine Strategie zur Reduzierung der Luftverschmutzung in Polen. Das ebenfalls durch die EUKI finanzierte Projekt Int-E-Grid fördert den Ausbau der Elektromobilität in Polen und Deutschland.
Ein weiteres Highlight der Reise war das Treffen mit dem Friedensnobelpreisträger und ehemaligen polnischen Präsidenten Lech Wałęsa im Europäischen Zentrum der Solidarność. Auf die Frage, wie er die Energiewende Polens einschätzt, sagte Wałęsa: „Ich sehe den Umstieg auf neue Energien als eine Notwendigkeit an. Wir sind zu abhängig von Kohle geworden und müssen einen Weg finden, wie wir aus der Kohle aussteigen. Es gibt keine Frage des Ob, sondern nur die Frage des Wies.“

Die am Energy and Climate Media Dialogue teilnehmenden Journalist*innen kamen aus der Slowakei, Slowenien, Rumänien, England Deutschland Kroatien und Österreich und sind Alumni des International Journalist Programmes. Im Rahmen der Mittel- und Osteuropa Programme erhielten sie Stipendien, um in Deutschland bei journalistischen Gastmedien über Klima- und Energiethemen zu berichten.

Eva Frantova aus der Slowakei arbeitet aktuell für die slowakische Zeitschrift Denník SME als Expertin für den Klimabereich. Als IJP-Stipendiatin verbrachte sie zwei Monate in Berlin und arbeitete für Die Welt. Ihre Arbeit bei der Zeitung sowie diverse Netzwerkveranstaltungen und Seminare zu Klimathemen machten sie auf Klima- und Umweltproblematiken aufmerksam:
Der Energy and Climate Media Dialogue in Polen ermöglichte den Journalist*innen Einblicke in die polnische Klimapolitik und bot Möglichkeiten zur Vernetzung. Für Gašper Andrinek, Journalist des nationalen Radios in Slowenien, stellt der Austausch mit anderen Klimajournalist:innen einen wichtigen Faktor dar: